Stadttauben
Anfrage:
- Welche Maßnahmen wurden bzw. werden im Rahmen des städtischen Taubenkonzeptes umgesetzt?
- Wird dabei nach dem Taubenkonzept der Bundesarbeitsgruppe Stadt-tauben verfahren?
- An wie vielen Taubenschlägen oder Taubentürmen in der Stadt werden regelmäßig Taubeneier aus Gelegen entfernt und wie wird die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bewertet?
- Hält die Stadtverwaltung die Einrichtung weiterer Taubenschläge, Taubentürme oder Fütterungsstellen zur Regulierung der Taubenpopulation im Stadtgebiet für Ziel führend? Wenn ja, welche? Wenn nein, welche andere Maßnahmen plant die Stadtverwaltung zur Regulierung der Taubenpopulation?
- Welche Maßnahmen wurden durchgeführt, um die Tauben in der Bahnunterführung Ettlinger Straße umzusiedeln und wie wird der Erfolg der Umsiedlung eingeschätzt?
- Wie erfolgreich war die Einrichtung des Taubenschlages in der Blumenstraße?
- Welche Möglichkeiten sieht die Stadtverwaltung, die Taubenzüchter als die eigentlichen Verursacher des „Taubenproblems“ in der Stadt mit in die Verantwortung zu nehmen?
- Sind haupt- und ehrenamtlicher Tierschutz aktuell in die Umsetzung des Taubenkonzeptes eingebunden?
Sachverhalt/Begründung:
Tauben in der Stadt sind auch in Karlsruhe ein häufiges und Konflikt beladenes Streitthema.
Die einen fühlen sich durch Taubenkot gestört oder durch von Tauben vermeintliche ausgehende Infektionsgefahren bedroht und sehen in einer Vertreibung der Tauben aus der Innenstadt den richtigen Weg. Andere vertreten die Auffassung, dass Stadttauben aus Gründen des Tierschutzes mit geeigneten Brut- und Ruheplätzen versorgt und gefüttert werden müssen. Eine dritte Gruppe füttert Tauben in der Stadt aus spontaner Tierliebe.
Um sowohl dem Tierschutz als auch den verschiedenen menschlichen Bedürfnissen in dieser Frage gerecht zu werden, hat der Ausschuss für Umwelt und Gesundheit sich u. a. im Jahr 2000 mit dieser Frage befasst und erste Maßnahmen zur Regulierung der Stadttauben-population beschlossen, darunter die Einrichtung von Taubenschlägen, Taubentürmen und erlaubter Fütterstellen.
Die Umsetzung des Taubenkonzeptes scheint bisher nicht alle Probleme zufriedenstellend behoben zu haben. Um hier gemeinsam Lösungen zu finden, könnte eine engere Zusammenarbeit des Amtes für Bürgerservice und Sicherheit mit dem haupt- und ehrenamtlichen Tierschutz sinnvoll sein.
Daneben sollten aus Gründen des Tierschutzes auch die Taubenzüchter als Verursacher mit in die Verantwortung genommen werden. Sie zwingen die Tauben zum Zurücklegen viel zu langer Wege. so dass die Vögel häufig erschöpft, verirrt oder verletzt zwischenlanden, nicht mehr zu ihrem Herkunftsort zurück finden und sich dauerhaft in der Stadt niederlassen. Über die Beringung dieser Vögel wäre eine Kontaktaufnahme mit den Züchtern möglich, denen dann z.B. die Futterkosten für einige Jahre in Rechnung gestellt werden können.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Sabine Just-Höpfinger
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