KSC-Stadion:
GRÜNE setzen auf kleine Lösung im Wildpark
In einem Antrag an den Gemeinderat setzt sich die GRÜNE Fraktion erneut für ein Verbleib des KSC im Wildpark und eine Sanierung des Stadions nach den Bedürfnissen des Profifußballs gemäß den Auflagen des DFL ein. „Hierzu bedarf es einer Investition von 20 bis maximal 25 Millionen Euro“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Deshalb wollen wir den städtischen Zuschuss in dieser Höhe deckeln. Wenn es dem KSC möglich ist, darüber hinaus Eigenmittel zur Finanzierung einzubringen oder von Sponsoren einzuwerben, kann er den Um- oder Ausbau in Eigenregie entsprechend großzügiger gestalten.“
„Die derzeitige Wirtschaftskrise mit ihren absehbaren Folgen für den städtischen Haushalt lassen alle Pläne zum Neubau eines Fußballstadions geradezu halsbrecherisch erscheinen“, so die GRÜNEN. Die Haushaltslage sei bereits ohne Investitionen für das Stadion extrem angespannt und eine hohe Neuverschuldung eingeplant. Deshalb werden die GRÜNEN auch keinen Stadionneubau durch einen Investor unterstützen, wenn dazu – wie derzeit von Newport gefordert – eine städtische Ausfallbürgschaft erforderlich ist. Damit kämen auf unbestimmte Zeit unkalkulierbare Folgekosten auf die Stadt zu. „Selbst wenn eine solche Lösung juristisch überhaupt möglich ist, darf die Stadt ein so hohes finanzielles Risiko nicht eingehen“, so Lisbach.
Trotz der Finanzengpässe wollen die GRÜNEN den KSC unterstützen und sehen dessen positive Auswirkungen auf den Breitensport und das Image von Karlsruhe. Jedoch muss das Verhältnis der öffentlichen Mittel für den Profisport zu den städtischen Ausgaben für existentielle öffentliche Aufgaben ausgewogen sein, so der sportpolitische Sprecher Andreas Ruthardt. „Mit Sorge stellen wir aber fest, dass bisher keine der anderen Fraktionen im Gemeindrat zu einem maßvollen Vorgehen bereit ist, sondern sich alle mit den verschiedensten Ansätzen als Retter des KSC im Kommunalwahlkampf präsentieren wollen.“
Ein Stadion-Neubau an einem anderen Standort als dem Wildpark wird von der GRÜNEN-Fraktion auch aufgrund des immensen Flächenverbrauchs abgelehnt. Jede Neu-bauvariante an einem anderen Standort als dem Wildpark wird zwangsläufig zu einem Verlust von Erholungs- und auch von ökologisch wertvollen Freiflächen führen.
Darüber hinaus weist die aktuell von Newport vorgeschlagene Lösung den GRÜNEN zufolge erhebliche planerische Defizite auf. Unter anderem kritisieren sie den enorm hohe Versiegelungsgrad, die problematische Nahverkehrsanbindung, die zu erwartenden Behinde-rungen des Verkehrsflusses auf der Durlacher Allee sowie die Nähe zur Wohnbebauung.
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