Grüne für Beitritt Karlsruhes zur Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein

Grüne für Beitritt Karlsruhes zur Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein

 

Zum ersten Mal sind in der Region Karlsruhe Vorhaben bekannt geworden, gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen. So waren Anfang des Jahres im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Pläne für die Aussaat von Gen-Mais u. a. in Rheinstetten und Linkenheim-Hochstetten angemeldet.

Die Grüne Gemeinderatsfraktion reagiert auf dieses Vorhaben mit einem Antrag im Gemeinderat, mit dem sie erreichen will, dass Karlsruhe der Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein beitritt. Dieses Bündnis aus Landwirten, Umweltverbänden, Kirchen, Gewerkschaften sowie zahlreichen weiteren Körperschaften, Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen hat sich im April letzten Jahres gegründet. Es setzt sich dafür ein, dass Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung sowie Handel, Gastronomie und Konsum in der Region weiterhin gentechnikfrei bleiben.

Der aktuelle Antrag ist nicht der erste, den die Grünen zu diesem Thema einbringen. Vielmehr haben die Grünen das Thema seit 1999 mehrfach aufgegriffen, zuletzt mit einem Antrag grundsätzlich positiven Reaktion auf den letzten Antrag ist Karlsruhe – im Gegensatz zu Waldbronn, Karlsbad und Rheinstetten – der „Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein“ immer noch nicht beigetreten.

„Wir möchten, dass Karlsruhe sich ganz offiziell der Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein“ anschließt und damit ein deutliches Zeichen setzt, dass die Ausbreitung gentechnisch veränderten Saatgutes sowie die Verwendung gentechnisch veränderter Lebensmittel von der städtischen Bevölkerung und den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung entschieden abgelehnt wird,“ begründet Fraktionssprecherin Gisela Splett den erneuten Vorstoß.

Darüber hinaus wiederholt der Antrag die Forderung, dass der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen auf stadteigenen Flächen grundsätzlich untersagt wer-den und dass bei Neuverpachtung bzw. Verlängerung bestehender Pachtverträge ein entsprechender Passus in die Verträge aufgenommen werden soll. „Außerdem soll die Stadt allen auf der Gemarkung wirtschaftenden Landwirten und Verpächtern von landwirtschaftlichen Flächen empfehlen, ebenfalls der Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein beizutreten“, erläutert Stadträtin Bettina Lisbach eine weitere Forderung des grünen Antrags. I

In einem weiteren Punkt fordern die Grünen, dass in städtischen Kantinen, Küchen und Essensausgaben städtischer Einrichtungen keine gentechnisch veränderten Lebensmittel zum Einsatz kommen. „Dieselben Regeln sollen auch für die städtischen Gesellschaften wie Stadtwerke und Verkehrsbetriebe gelten. Besonders wichtig ist uns, dass im Klinikum nur gentechnikfreies Essen ausgegeben wird“ ergänzt Lisbach. „Denn bei der Ernährung der Patienten sind gesunde Lebensmittel von zentraler Bedeutung.“

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