Die grüne Gemeinderatsfraktion nimmt Stellung zur Forderung des Deutschen Tierschutzbundes, dass Futterstellen für Stadttauben eingerichtet werden sollen. Der Verband erklärt, dass durch die Schließung der Restaurants, Cafés und Imbissbuden die Essensreste fehlen, von denen sich die Tauben in den Innenstädten bisher überwiegend ernährt haben. Jetzt seien Tausende von Stadttauben deshalb vom Hungertod bedroht.
“Dieser Appell richtet sich vor allem an die Städte, die noch kein funktionierendes Stadttaubenmanagement eingerichtet haben”, so der tierschutzpolitische Sprecher der grünen Fraktion, Michael Borner. „Dies ist in Karlsruhe jedoch nicht der Fall. In Karlsruhe wird bereits seit Jahren das Augsburger Modell der tierschutzgerechten Stadttaubenregulierung praktiziert. Dazu gibt es insgesamt sieben betreute Taubenschläge, in denen die Tauben versorgt und ihre Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden.“
Bereits in der Vergangenheit hat sich die grüne Gemeinderatsfraktion immer wieder dafür eingesetzt, dass das Augsburger Modell wissenschaftlich begleitet und mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit fortgeführt sowie anschließend evaluiert wird. Dafür wurden im letzten Haushalt bereits die nötigen Mittel eingestellt. „Jetzt müssen die zusätzlichen Voraussetzungen geschaffen werden”, so die ebenfalls für den Tierschutz zuständige grüne Stadträtin Christine Großmann. „Dazu gehört der Ausbau von weiteren flächendeckenden, gut betreuten Taubentürmen und Taubenschlägen mit ausreichendem und artgerechtem Futter sowie eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit. Auf dieser Grundlage sollen die Erfahrungen evaluiert und die Ergebnisse anderen Kommunen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.” Davon könne der Tierschutz insgesamt profitieren, denn gerade bei Stadttauben besteht nach Einschätzung der Grünen noch ein erheblicher Handlungsbedarf für eine tiergerechte Bestandsregulierung in Deutschland.
Die Stadt Karlsruhe ist in der glücklichen Lage durch den Verein Stadttaubenkonzept Karlsruhe e. V. unterstützt zu werden. Die Grüne Gemeinderatsfraktion ist mit dem Verein, der seit zwei Jahren mehrere Taubenschläge in Karlsruhe betreut und Mitglied am “Runden Tisch Tierschutz” des Veterinäramtes der Stadt Karlsruhe ist, in Kontakt. „Wir freuen uns, dass „Stadttaubenkonzept“ die Auffassung der grünen Fraktion in dieser Angelegenheit teilt“, so die beiden Grünen abschließend.
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