Am Montag früh zwischen 7 und 8 Uhr hat die Herrenalber Straße erfahrungsgemäß die höchste Verkehrsbelastung zu verkraften; genau der richtige Zeitpunkt für die GRÜNE Gemeinderatsfraktion, sich vor Ort ein Bild zu machen.
„Es gab in letzter Zeit diverse emotionale Berichte über den angeblich stattfindenden Kampf um den Straßenraum. Von einem Verkehrschaos an der Herrenalber Straße gar war die Rede“, erklärt Anne Segor, Sprecherin für Stadtplanung. „Diese Horror-meldungen – über die wir im Ortsverein Rüppurr als Ortskundige sehr gestaunt haben – wollten wir doch noch einmal gern unter die Lupe nehmen.“
Die Fahrradaktion der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion führte daher frühmorgens auf dem neuen stadtauswärts führenden Fahrradweg an allen „neuralgischen Punkten“ vorbei.
Festgestellt wurde, dass das Einfädeln der Pkw am Übergang von der zweispurigen zur einspurigen Fahrbahn problemlos funktioniert. Die Fahrgeschwindigkeit ist offenbar auf der einspurigen Straße sogar deutlich niedriger als auf den beiden stadteinwärts führenden Fahrstreifen, auf denen noch immer hohe Geschwindigkeiten beobachtet wurden. Ein Behinderung oder gar lange Staus konnten die GRÜNEN in beide Richtungen nicht ausmachen. Nach Auskunft von AnwohnerInnen gab es sogar durch eine wochenlange Fahrbahnverengung in Höhe der Baustelle Sonnengrün keinerlei Behinderungen. „Das bestärkt uns natürlich, an unserem Vorschlag festzuhalten und weiterhin zu fordern, die Straße konsequent auch stadteinwärts auf je eine Fahrspur mit entsprechenden Aufweitungen an den Kreuzungen zurück zu bauen!“ stellen die GRÜNEN fest.
Gleichzeitig sollte das Tempo auf die Regelgeschwindigkeit 50 km/h reduziert werden“, fährt Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, fort. „Das verringert die Lärmbelastung für die Wohnbevölkerung etwas, sowohl direkt als auch durch Reduzierung des Durchgangsverkehrs. Aber auch die objektive und die subjektive Sicherheit der NutzerInnen des Radstreifens wird verbessert!“
Eine weitere wichtige Station der morgendlichen Fahrradtour war die Haltestelle Ostendorfplatz, an der sich zwischen 7 und 8 Uhr viele Schulkinder drängen. Es war klar erkennbar, dass der neu angelegte Fahrradweg vor der Aufstellfläche der Straßenbahn-haltestelle die Gefährdung für die Kinder und Jugendlichen verringert hat.
Ein weiterer Rückbau – davon sind die GRÜNEN überzeugt – würde für die Sicherheit des Fuß- und Radverkehrs noch deutlich mehr bringen. Der jetzt zwischen Fahrbahn und Straßenbahn verlaufende Fahrradweg, den besonders Mütter mit kleinen Kindern für zu gefährlich halten, könnte in einem Grünstreifen mit einer durchgehenden Baumallee angelegt werden. „Damit würde man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, so Anne Segor abschließend: „Ein gerechte sinnvolle Verteilung des Straßenraums unter allen Verkehrsarten, mehr Sicherheit für die Schwächeren, weniger Lärm und Abgase.“
Der Pkw-Verkehr müsste zwar mit geringfügigen Zeitverzögerungen rechnen. Stadtauswärts wären es laut Verkehrsgutachten maximal 5 Sekunden für die Strecke von der Schwarzwaldbrücke bis zur Autobahn. Ein Nachteil, der nach Ansicht der GRÜNEN bei dem deutlichen Gewinn an Sicherheit zu vernachlässigen ist. Einen konsequenten Rückbau der Herrenalber Straße befürworten die GRÜNEN aber auch aus städtebaulichen Gründen: Nur dann ist die Aufwertung des Stadteingangs durch eine durchgehende attraktive Baumallee möglich!
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