Der Alte Karlsruher Friedhof zwischen den Verkehrsadern Kapellenstraße und Ludwig-Erhard-Allee erfüllt als Grünfläche für die benachbarten dicht besiedelten Stadtteile eine wichtige Funktion. Vor allem für Kinder und Jugendliche wurde mit abwechslungs-reichen Spielplätzen ein Angebot geschaffen, das gut angenommen wird.
Bei einer öffentlichen Begehung am Montag Nachmittag, bei der das Anliegen eines GRÜNEN Gemeinderatsantrages für eine Neugestaltung der Anlage vorgestellt wurde, stellte Anne Segor, Sprecherin der Fraktion für Stadtplanung fest: „Der Alte Friedhof könnte viel mehr sein, als Spielplatz und Abkürzung zwischen den beiden Hauptstraßen. Am Tag des offenen Denkmals 2008 wurde er als offenes Bilder- und Lesebuch der Karlsruher Stadtgeschichte bezeichnet. An Hand der Denkmäler, der noch vorhandenen Bauwerke und Gräber großer Karlsruher Persönlichkeiten kann hier Stadtgeschichte real erfahren und das Projekt des Stadtarchivs, Stadtgeschichte digital zugänglich zu machen, ergänzt werden.“
Um – wie beantragt – die jetzt vorhandene Grünfläche zu einem attraktiven Stadtteilpark für Jung und Alt zu entwickeln, fehlt nach Ansicht der GRÜNEN eine kluge Wegeführung, die zwischen Spielmöglichkeiten und Grabdenkmalen angelegt ist und die ruhigen und lauten Bereiche abgrenzt. Es fehlen Bänke, es fehlt eine übergeordnete Planung und Gestaltung. „Vor allem fehlt leider auch eine gut verständliche und lebendig gemachte Information“, fährt Stadtrat Michael Borner fort. „Die Namen von Nebenius, von Reitzenstein, Vierordt und Weinbrenner, die hier bestattet wurden, die Denkmäler für den Theaterbrand oder die gefallenen Soldaten sollten nicht nur benannt, sondern mit der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung der Stadt verknüpft werden.
Kinder und Jugendliche, die diesen Ort nutzen, könnten sich so die Geschichte des Friedhofs und der Stadt selbst erschließen.“ Der Alte Friedhof wird bisher als „verlassener Ort, den nur Kinder kennen,“ charakterisiert.* Die GRÜNE Fraktion will diesen Ort für alle Altersgruppen öffnen und eine grüne Oase schaffen, die von Familien mit Kindern, Jugendlichen, Berufstätigen aus den Büros entlang der Ludwig Erhard-Allee und auch für die ältere Generation gleichermaßen gern genutzt wird.
„Allerdings ist die angestrebte Umgestaltung eine komplexe Aufgabe“, so die GRÜNEN ab-schließend. „Deshalb schlagen wir einen Wettbewerb vor, der den Friedhof einerseits als Erinnerungsort sichtbar und erfahrbar macht, andererseits Spiel- und Erholungsmöglichkeiten für alle anbietet und diese unterschiedlichen Nutzungen und Ansprüche in einem attraktiven Park mit hoher Aufenthaltsqualität umsetzt!“
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