Anfrage:
- Wie viel Zeit verbringen Schülerinnen und Schüler während eines Schultags in der Ganztagsgrundschule in etwa an der frischen Luft, aufgeschlüsselt nach Jahreszeiten und den jeweiligen Klassenstufen?
- Gibt es dabei täglich Aktivitäten wie Sport, Spiele, Unterricht, die regelmäßig im Freien stattfinden?
- Werden mit künstlicher Beleuchtung an allen Arbeitsplätzen in der Schule mindestens 500 lx erreicht?
- Welche Lichtstärken und welche Lichtverteilungen werden in Klassenräumen gemessen?
- Werden für die künstliche Beleuchtung Leuchtstoffröhren der gleichen Lichtfarbe verwendet (neutralweiß bzw. tageslichtweiß)?
- Verfügen die Klassenräume sowohl über innen liegenden Blendschutz als auch über außen liegenden Sonnenschutz?
- Welche Möglichkeiten sieht die Stadt, die Schulen dabei zu unterstützen, mehr schulische und unterrichtliche Aktivitäten im Freien durchzuführen. Gibt es dabei Möglichkeiten, ihnen geeignete Kooperationen zu vermitteln?
Sachverhalt/Begründung
Durch den langen Schultag an Ganztagsschulen kann es nicht mehr allein Aufgabe der Eltern sein, für einen ausreichenden Aufenthalt der Kinder im Freien bei Tageslicht zu sorgen. Frische Luft und Tageslicht sind aber unverzichtbare Voraussetzungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern. Der Aufenthalt im Freien mit Sport, Spiel und Bewegung sorgt für ein gesundes Immunsystem, gute Motorik sowie eine hohe Sehkraft.
Zudem sollte in den Innenräumen der Schule auf eine möglichst tageslichtähnliche Beleuchtung geachtet werden. Für gesundes und lernförderliches Arbeiten im Klassenzimmer ist neben der Lichtmenge auch die Qualität des Lichts von Bedeutung. Dieser Aspekt wird in der Praxis bislang oft nicht ausreichend berücksichtigt. An einem sonnigen Tag im Freien werden Beleuchtungsstärken von bis zu 100.000 Lux (lx) erzielt. In Innenräumen muss der Mensch mit wesentlich weniger Licht auskommen. Die meisten Menschen empfinden Beleuchtungsstärken ab 500 lx bei der Arbeit als angenehmer und motivierender. In Klassenzimmern sollten außerdem Lampen eingesetzt werden, deren gemittelte Farbtemperatur größer als 4.000 Kelvin ist. Wichtig ist, dass nur Lampen einer Farbtemperatur zum Einsatz kommen, da eine Mischung die Sehleistung negativ beeinträchtigen kann.
Es muss ein Interesse der Stadt sein, negative Gesundheitsauswirkungen durch mangelnde Beleuchtung und Freiluft im Schulalltag zu reduzieren und damit die gesunde Entwicklung der Kinder zu fördern. Dabei sollte sie anstreben, Kooperationspartner (z.B. Krankenkassen) für präventive Maßnahmen zu gewinnen.
Unterzeichnet von:
Erik Wohlfeil, Lüppo Cramer und KULT-Fraktion
Renate Rastätter, Ekkehard Hodapp und GRÜNEN-Fraktion
Friedemann Kalmbach und Eduardo Mossuto für die GfK
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 24.04.2018
Aus der Gemeinderatssitzung am 24.04.2018:
Aus der Antwort des Schul- und Sportamtes geht hervor, dass es derzeit in der Verantwortung der einzelnen Schulen liegt, wie weit das Bewegungsbedürfnis der Kinder gefördert wird und in welchem Umfang diese im Freien stattfinden. Wir werden diesen Aspekt im Auge behalten und sowohl bei der Entscheidung über Kooperationsprojekte, wie auch bei der räumlichen Ausstattung der Schulen zukünftig im Auge behalten. Zwei Stunden Tageslicht sind eine sehr effektive Vorbeugung gegen Kurzsichtigkeit, die im späteren Lebensalter noch zu weiteren Komplikationen führen kann.
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