Entsiegelungskonzept

Antrag

  1. Die Stadtverwaltung erarbeitet – zunächst beispielhaft für einen Stadtteil – eine Kartierung entsiegelungsfähiger Flächen.
  2. Aufbauend auf der Kartierung wird ein Konzept mit Maßnahmen zur Flächenentsiegelung und zur Begrünung von entsiegelten Flächen entwickelt.
  3. Es wird geprüft, welche Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung der Maßnahmen im Bereich öffentlicher Flächen bestehen und inwieweit Maßnahmen über das Ökokonto abgewickelt werden können.
  4. Es wird geprüft, wie Anreize für Privateigentümer geschaffen werden können, Flächen auf ihrem Grundstück zu entsiegeln.

Sachverhalt/Begründung

Der hohe Versiegelungsgrad in der Stadt führt während der Sommermonate zu starken Hitzebelastungen in Karlsruhe, unter denen große Teile der Bevölkerung leiden. Verstärkt wird dies durch die bioklimatisch ungünstige Lage Karlsruhes im Oberrheingraben und die als Folge des Klimawandels erhöhten Durchschnittstemperaturen mit einer steigenden Anzahl von Hitzetagen. Da immer mehr Flächen auch in der Innenstadt bebaut werden, verschärft sich das Problem zunehmend.

Eine wichtige Gegenmaßnahme ist deshalb die Entsiegelung und möglichst weitgehende Begrünung von innerstädtischen Flächen, die nicht mehr adäquat genutzt werden. Unversiegelte Flächen haben, insbesondere wenn sie begrünt sind, eine stark abkühlende Wirkung und entlasten das Stadtklima. Auch verbessern entsiegelte Flächen das Abflussverhalten bei starken Niederschlägen, wie sie – ebenfalls als Folge des Klimawandels – immer häufiger vorkommen. Mit der Einführung der gesplitteten Abwassergebühr wurden hier bereits erste Gegenmaßnahmen ergriffen, die aber noch nicht ausreichend sind.

In Karlsruhe gibt es viele Bereiche in der Innenstadt, die in früheren Jahren großflächig versiegelt wurden, ohne dass sie heute noch entsprechend genutzt werden. So ist beispielsweise entlang der Durlacher Allee zwischen Durlacher Tor und Ostring umfangreiches Potential an entsiegelungsfähigen Flächen vorhanden. Auch im Bereich städtischer Plätze, von Parkanlagen und Schulhöfen könnten größerflächige Entsiegelungsmaßnahmen durchgeführt werden, ohne die Nutzung stark einzuschränken. Die Notwendigkeit zur Entsiegelung und Durchgrünung der Stadt in Zeiten des Klimawandels und im Zuge einer zunehmend auf Innenentwicklung ausgerichteten Stadtplanung wurde u. a. beim Stadtbauforum am 14. April 2011 festgestellt.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach,  Anne Segor,  Dr. Ute Leidig , Johannes Honné

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 28.06.2011

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