Die Stadt Karlsruhe unterstützt die Ziele des Netzwerkes „In einer Schule gemeinsam lernen“
Antrag:
Nachdem der Baden-Württembergische Kultusminister die Einrichtung einer Modellschule nach skandinavischem Vorbild in der Stadt Karlsruhe abgelehnt hat, muss die Stadt sich in die inhaltliche Auseinandersetzung zum Thema „Modellschule“, die im Land Baden-Württemberg auf breiter Ebene geführt wird, einbringen. In dem zentralen Bündnis von kirchlichen und schulischen Initiativen, von Elternorganisationen, Familien- und Jugendverbänden, Parteien und Gewerkschaften sollte die Stadt sowohl die inhaltliche Diskussion begleiten und mit strukturieren, als auch dazu beitragen, konkrete Umsetzungsstrategien zu entwickeln.
Aus diesem Grund beantragt die GRÜNE Fraktion:
- Die Stadt Karlsruhe unterstützt die Ziele des Netzwerkes „In einer Schule gemeinsam lernen“.
- Im Schulbeirat wird in regelmäßigen Abständen über die inhaltliche Dis-kussion und Positionierung des Netzwerks, sowie über die Initiativen der verschiedenen Netzwerkunterstützer berichtet.
Sachverhalt/Begründung:
Das Kultusministerium lehnt derzeit alle beantragten Schulmodelle, mit denen ein längeres gemeinsames Lernen von Kindern nach der Grundschule ermöglicht wird, ab.
Das bedeutet aber keinesfalls, dass damit die Notwendigkeit der Überwindung der frühen Trennung der Kinder vom Tisch ist. Ganz im Gegenteil: die Diskussion geht verstärkt und auf breiter Grundlage weiter.
Anfang dieses Jahres hat sich dazu ein landesweites Netzwerk „in einer Schule gemeinsam lernen“ aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppierungen gebildet. Das Netzwerk verfolgt das Ziel, die landesweite Diskussion um die Einführung von integrativen Schulmodellen nach skandinavischem Vorbild, zu verstärken. Damit soll die Perspektive der Genehmigung einer solchen innovativen Schulentwicklung verbessert werden.
Es geht dabei nach wie vor um eine Schule, in der alle Kinder von Klasse 1 – 10 zusammen lernen können, also um eine Schule, die durch innovative pädagogische Ansätze und mit individueller Förderung gleiche Chancen und einen besseren Bildungserfolg für alle Kinder ermöglicht. Niemand darf in einer solchen Schule ausgegrenzt werden.
Es geht vor allem auch um die Entwicklung einer anspruchsvollen Schule, die hohe Anforderungen an Kinder stellt, aber die individuellen Lernpotentiale und Lerngeschwindigkeiten jedes Kindes achtet und berücksichtigt.
Der Grundsatzbeschluss des Karlsruher Gemeinderates, eine solche Schule in der Stadt einzurichten, verpflichtet die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik, dieses Ziel weiter zu verfolgen. Das Netzwerk „In einer Schule gemeinsam lernen“ bietet dafür die zur Zeit angemessenen Rahmenbedingungen.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Anne Segor Dr. Dorothea Polle-Holl
Uta van Hoffs Tanja Kluth Manfred Schubnell
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