Die Grünen wollen erreichen, dass künftig neue Straßen und Plätze vorwiegend nach verdienstvollen und bedeutenden Frauen benannt werden. Sie verweisen darauf, dass nicht nur in der Vergangenheit, sondern bis heute Namen von Männern im öffentlichen Raum dominieren. Nur im neuen Stadtteil Südost sei es bisher gelungen fast alle Straßen und Plätze nach Frauen zu benennen. Allerdings sei absehbar, dass diese Sichtbarmachung von bedeutenden Frauen im öffentlichen Raum die Ausnahme bleiben könnte. Denn die jüngst von Stadtverwaltung und Gemeinderat auf dreizehn Persönlichkeiten reduzierte Vormerkliste für Straßennamen enthalte erneut nur eine Frau.
„Wir beantragen deshalb bei der Stadtverwaltung die Erstellung einer Vorschlagsliste für die Vergabe von Straßen- und Platznamen nach verdienstvollen Frauen aus Kultur, Politik, Sozialbereich sowie Bildung und Wissenschaft“, so Stadträtin Renate Rastätter. „Derzeit gibt es durch neue Bebauungspläne die Möglichkeit, neue Straßen und Plätze zu benennen. Dieses Zeitfenster sollte genutzt werden“.
„Für uns geht es dabei nicht um formale Gleichstellung, die ohnehin nicht mehr hergestellt werden kann“, ergänzt Dr. Ute Leidig, Fraktionsvorsitzende der Grünen. Vielmehr wollen wir öffentlich sichtbarer machen, dass Frauen wesentliche Beiträge zur sozialen, kulturellen, wissenschaftlichen sowie politischen Entwicklung unserer Gesellschaft geleistet haben.
Die beiden Stadträtinnen plädieren deshalb dafür, dass die Benennung nach Frauen nicht mehr dem reinen Zufallsprinzip überlassen bleibt, ob sie durch Gemeinderat oder Stadtverwaltung vorgeschlagen wird. “Seit Jahren liegen mehrere Publikationen zur systematischen Aufarbeitung der Bedeutung von Frauen in der Karlsruher Stadtgeschichte vor. Aus diesen Werken kann man schöpfen“, so die Grünen.
Es bietet sich deshalb an, eine neue Auswahlliste zu erstellen. Diese soll vor allem Karlsruher Frauen und Frauen aus Baden-Württemberg berücksichtigen, aber nicht darauf beschränkt bleiben.
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