In einem Gemeinderatsantrag befasst sich die Grüne Fraktion mit der Zertifizierung des Karlsruher Waldes nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC). FSC hat zum Ziel, das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Waldwirtschaft zu stärken.
„Bereits 2012 hat das Land FSC für den Staatswalds eingeführt“, erklärt Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach. „Wir wollen nun wissen, wie sich dies auf den Karlsruher Wald im Staatsbesitz ausgewirkt hat. Außerdem soll geprüft werden, ob auch der Kommunalwald nach FSC zertifiziert werden kann. Wir sehen darin einen weiteren Schritt auf unserem erfolgreichen Weg zur nachhaltigen Stadt.“
„Bei den letzten Haushaltsberatungen hat der Gemeinderat mit klarer Mehrheit die Einrichtung einer Personalstelle für Naturschutz im Wald beschlossen“, ergänzt Stadträtin Renate Rastätter, naturschutzpolitische Sprecherin der Fraktion. „Diese Fachkraft könnte die Umstellung auf eine FSC-Bewirtschaftung auch im Karlsruher Stadtwald unterstützen.“ Einheitliche Bewirtschaftungskriterien für Staats- und Kommunalwald könnten dabei Synergien bringen, sind die Grünen überzeugt.
Neben den positiven ökologischen und sozialen Wirkungen einer naturnahen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Waldbewirtschaftung erhofft sich die Grüne Fraktion von der FSC-Zertifizierung auch einen Werbeeffekt für die Vermarktung von Holz aus Karlsruher Wäldern. So sei das FSC-Siegel für viele umweltbewusste Verbraucher eine wichtige Orientierungshilfe beim Einkauf.
Neben der Zertifizierung im eigenen Wald könnten weitere Maßnahmen begleitend hinzukommen. „So könnten wir beispielsweise im Rahmen der städtischen Beschaffung Schul- und Büromöbel aus FSC-zertifiziertem Holz zum Standard machen“, regen Lisbach und Rastätter an.
Hintergrund: Das Zertifikat des Forest Stewardship Council beruht auf dem weltweit bedeutendsten Nachhaltigkeitsstandard für Waldflächen. Die Bewertungskriterien umfassen dabei gleichermaßen wirtschaftliche, soziale und umweltrelevante Aspekte. Zu den Prinzipien des FSC zählen u.a. die Gewährleistung der Biodiversität und Schutzfunktionen des Waldes, die soziale und ökonomische Absicherung der im Wald Beschäftigten sowie eine wirtschaftlich tragfähige Nutzung der vielfältigen Produkte und Leistungen des Waldes.
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