Grüne fordern klimafreundliche Energieversorgung für Wohngebiete „50 Morgen “ und „Im Rehbuckel“

Die Karlsruher Nassvergärungsanlage auf der Deponie Ost soll aus ökonomischen Gründen noch in diesem Monat still gelegt werden – so das Ergebnis der Konsensuskonferenz zur Bioabfallverwertung, dem der Gemeinderat sich angeschlossen hat.

Damit einher geht auch die Frage, wie der Wärmebedarf für die benachbarten Wohngebiete „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ in Hohenwettersbach künftig gedeckt werden soll. Bislang wurde Abwärme aus der Nassvergärung in das Nahwärmenetz eingespeist und stellte so in Kombination mit einer Holzhackschnitzelanlage eine klimafreundliche Versorgung dar.

„Für das neue Wärmekonzept soll ebenfalls ein deutlich über 50%iger Anteil an erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen“, fordert Bettina Lisbach, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion. „Da das Deponiegas höchstens noch zwanzig Jahre anfällt und bis dahin stetig abnimmt, kann es nur noch einen begrenzten Anteil zur Wärmeversorgung beitragen. Der restliche Teil der Gesamtwärme sollte jetzt nicht einfach durch konventionelle Erdgasverbrennung erzeugt werden.“

„In einem Vertrag zwischen den Stadtwerken und der Stadt Karlsruhe ist festgehalten, dass die beiden Wohngebiete eine deutlich überdurchschnittlich ökologische Wärmeversorgung erhalten“, ergänzt Zoe Mayer, energiepolitische Sprecherin der Fraktion. “Wir wünschen uns für das Wärmekonzept daher eine ambitionierte Lösung und keine ‚Schmalspurvariante’. Beispielsweise wären ein Blockheizkraftwerk für den Nahwärmeverbund, gekoppelt mit einer groß dimensionierten Aufrüstung der Holzhackschnitzelanlage denkbar, um die postulierten Klimaziele der Stadt Karlsruhe und der Stadtwerke möglichst konsequent umzusetzen.“

In einem Brief richten sich die GRÜNEN nun an die zuständige Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Luczak-Schwarz. Sie wollen in Erfahrung bringen, ob und welche Alternativen für die Wärmeversorgung von „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ geprüft wurden und wie sie im ökologischen und wirtschaftlichen Vergleich abschneiden.

„Durch die Stilllegung der Nassvergärungsanlage wird es künftig zu deutlichen finanziellen Einsparungen kommen. Investitionen in eine vorbildlich klimafreundliche Wärmebereitstellung sind auch vor diesem Hintergrund in jedem Fall gerechtfertigt. Auch der Karlsruher Klimaschutzfonds stellt für solche klimawirksamen Investitionen Mittel zur Verfügung“, sind sich die beiden Stadträtinnen Lisbach und Mayer einig. „Wir erwarten von den Stadtwerken, hier durch innovative Lösungen eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einzunehmen, an der sich auch andere Quartiere im Stadtgebiet orientieren können.“

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