GRÜNE rufen zur Beteiligung am Lärmaktionsplan auf

Unter dem Motto „Lärm – voll nervig!“ findet am 29.04.2015 der internationale Tag gegen den Lärm zum 18. Mal statt. Da dieses Jahr auch die Fortschreibung des Lärmaktionsplanes ansteht, betont die GRÜNE Gemeinderatsfraktion die Wichtigkeit des Themas Lärmschutz und ruft die BürgerInnen zur Beteiligung an der Fortschreibung des Lärmaktionsplanes auf.

In Karlsruhe wurden in Sachen Lärmschutz einige Verbesserungen erreicht. Dennoch sind die Belastungen an vielen Stellen in der Stadt noch deutlich zu hoch. So sind etwa 20.000 EinwohnerInnen Karlsruhes von nächtlichem Straßenverkehrslärm betroffen. „Im neuen Lärmaktionsplan ist die Minderung des nächtlichen Lärms für uns ein wichtiger Schwerpunkt, da hier die Einbußen an Lebensqualität und auch das gesundheitliche Risiko besonders stark sind“, so Bettina Lisbach, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion. „Hier muss der Gemeinderat zusammen mit dem Land zukünftig einen Investitionsschwerpunkt setzen.“

Obwohl Karlsruhe seit 2009 verstärkt Maßnahmen ergriffen hat, um gesundheitsgefährdenden Lärm zu mindern bleibt noch sehr viel zu tun. „Von den 2009 festgestell-ten 21 Lärmschwerpunkten konnten die Hälfte in den vergangenen Jahren abgebaut werden. Zu den verbliebenen zehn Lärmschwerpunkten sind aber noch fünf weitere hinzugekommen. Wir stehen hier vor einer Daueraufgabe, denn diese Gebiete sind ‚nur‘ die am stärksten belasteten Bereiche“, ergänzt Alexander Geiger, Stadtrat der GRÜNEN.

Die GRÜNEN begrüßen, dass bei der Fortschreibung des Lärmaktionsplans von niedrigeren Richtwerten ausgegangen wird als bisher. So sollen zukünftig neben den sogenannten HotSpots mit einer Belastung von über 60 dB(A) nachts auch Bereiche erfasst werden, bei denen die Belastung nachts über 55 dB(A) beträgt. „Dadurch kommen zusätzliche Lärmschwerpunkte als sogenannte ‚verbesserungswürdige Situationen‘ in den Fokus, die bisher noch gar nicht erfasst waren“, so Geiger und Lisbach. „Zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen werden dadurch möglich.“

Um dieser Herkulesaufgabe gerecht zu werden, bedarf es eines großen Maßnahmenbündels, denn eine Musterlösung für alle Lärmbelastungen gibt es nicht. Neben baulichem Lärmschutz wie Lärmschutzwänden und -wällen, stehen für die GRÜNEN deshalb auch weiterhin Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Agenda.

Von der Deutschen Bahn, die im Bereich Schienenlärm eine große Rolle spielt, erwarten die GRÜNEN sich dem Thema Lärmschutz auch an Bestandsstrecken noch stärker zu widmen. Insbesondere wenn mehr Güter auf der Schiene transportiert werden sollen, dürfen die betroffenen Anwohner nicht die Leidtragenden sein.

Die Beteiligung der BürgerInnen am Lärmaktionsplan ist dabei enorm wichtig, denn ihre Kenntnis der Lärmsituation vor Ort wird benötigt, um passgenaue Lösungen zu erarbeiten. Weitere Infos zum Thema Fortschreibung des Lärmaktionsplans sind unter dem Stichwort „Lärmaktionsplan“ auf der Internetseite der Stadt Karlsruhe einsehbar.

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