Die GRÜNE-Gemeinderatsfraktion hat beantragt, dass die Stadtverwaltung an die einschlägigen Karlsruher Geschäfte appelliert, Plastiktüten nur gegen Entgelt oder auf Nachfrage abzugeben. Und es soll in der Öffentlichkeit dafür geworben werden, möglichst wenige Plastiktüten zu benutzen.
"Hintergrund ist, dass die weltweite Verschmutzung der Natur, insbesondere der Meere und Wälder, durch Plastikabfall zu einem immer größeren Problem wird", so Johannes Honné, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNE-Gemeinderatsfraktion. Da eine gesetzliche Regelung nicht abzusehen sei, wolle die Fraktion mit den Mitteln, die der Stadt zur Verfügung stehen, gegen diese Vermüllung vorgehen. "Deshalb der Appell an die Geschäfte, ein Entgelt für Tüten zu verlangen oder zumindest kostenlose Tüten erst auf Nachfrage auszugeben. Und die KundInnen könnten selbst darauf achten, möglichst wenige Tüten zu verbrauchen."
In Deutschland lag der Verbrauch 2010 bei 64 Einwegtüten pro Kopf. "Trotz der hohen Sammel- und Recyclingquoten in Deutschland gelangen auch bei uns 1,2 % des Plastikabfalls unkontrolliert in die Umwelt", so GRÜNE-Stadträtin Renate Rastätter. "Dieses Material findet sich dann überall in der freien Natur, Flüssen und Seen, wo es sich nicht zersetzt, sondern durch Wind und Wetter in kleine Stücke zerteilt wird. Das ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern immer mehr Tiere fressen versehentlich solche Plastikteile und leiden dann, viele sterben unter Qualen daran."
Vor diesem Hintergrund hat der EU-Ministerrat Anfang März beschlossen, dass EU-Staaten künftig Plastiktüten besteuern oder verbieten können. Die Bundesumweltministerin erklärte dazu jedoch, dass derzeit nichts dafür spreche, in Deutschland Abgaben oder gar Verbote zur Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten einzu-führen.
Die GRÜNEN verweisen auch auf das gute Beispiel von "dm-drogerie markt": Als erster Schritt wird es den Filialen überlassen, ob sie weiterhin kostenlose Plastiktüten ausgeben wollen.
Die zweitbeste Lösung aus Umweltsicht ist für die GRÜNEN der Ersatz durch Papiertüten. Aber auch bei deren Herstellung und Entsorgung entstünden Umweltbelastungen, so dass ein sparsamer Verbrauch auch hierbei sinnvoll sei.
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