In einem Gemeinderatsantrag setzt sich die GRÜNE Fraktion für Countdown-Ampeln für Fußgänger/innen ein. Diese Ampeln können sowohl die verbleibende Grün- als auch Rotzeit sekundengenau anzeigen.
"Die Sichtbarkeit der verbleibenden Warte- und Überquerungszeiten erhöht den Komfort für Fußgänger/innen in Karlsruhe. Deshalb regen wir die Durchführung eines Pilotprojektes an", so Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach. "In verschiedenen Ländern und in einzelnen deutschen Städten wie Hamburg und Bochum werden Countdown-Ampeln bereits erfolgreich eingesetzt. Darauf aufbauend sollten wir in Karlsruhe eigene Erfahrungen sammeln und dann über das weitere Vorgehen im Stadtgebiet entscheiden."
"Grundsätzlich sollte die Rotzeit für den Fußverkehr möglichst gering sein", so Stadtrat Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNE-Fraktion. "Wo aber längere Wartezeiten nicht zu vermeiden sind, kann die Anzeige der restlichen Rotzeit dazu beitragen, dass möglichst wenige Fußgänger/innen bei Rot gehen. Und die Darstellung der verbleibenden Grünzeit erlaubt, je nach persönlicher Geschwindigkeit zu entscheiden, ob ein Überqueren der Straße noch problemlos möglich ist. Gerade für mobilitäts-eingeschränkte Personen ist das hilfreich.“
Die GRÜNEN beantragen, dass die Stadtverwaltung Vorschläge erarbeitet, an welchen Fußgängerüberquerungen im Rahmen des Pilotprojektes Countdown-Ampeln aufgestellt werden können. Auch sollen Vor- und Nachteile verschiedener Typen von Countdown-Ampeln miteinander verglichen und die Belange von Menschen mit Behinderungen berücksichtigt werden. "In Karlsruhe ist die Anzeige nicht einfach, weil viele Ampeln variable Rot- oder Grünzeiten haben. Da muss man überlegen, was sinnvoll ist", so Honné.
„Bessere Bedingungen für den Fußverkehr wollen wir auch durch eine Verlängerung der Grünzeiten an verschiedenen Fußgängerüberwegen erreichen“, so Lisbach. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) hat 2012 eine Studie zur Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger an Lichtsignalanlagen erarbeitet. Diese zeigt auf, dass mehr als 70 % der Fußgänger/innen langsamer gehen als nach den gültigen Richtlinien für Signalanlagen vorgesehen. Deshalb fordern die GRÜNEN Stadträt/innen in ihrem Antrag, dass die Überquerungsgeschwindigkeiten an verschiedenen repräsentativen Fußgängerüberwegen geprüft werden. Wo erforderlich, sollen die Grünphasen für Fußgänger/innen verlängert werden und an deren Geh-Geschwindigkeit angepasst werden.
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