Rede zum interfraktionellen Antrag von Christine Weber im Gemeinderat am 30.06.20 zu TOP 43
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleg*innen,
Das Kerninstrument des Gemeinwohl Ökonomie-Modells ist die Gemeinwohl-Bilanz. Diese stellt ein perfektes Steuerungs-Werkzeug dar, weil sie nicht nur die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens bewertet, sondern soziale und ökologische Kriterien beachtet.
Durch die Bilanzierung und die Evaluierung wird der Beitrag eines Unternehmens zum Gemeinwohl sichtbar, messbar und vergleichbar.
Ausserdem ist die ganzheitliche Unternehmensbetrachtung der Gemeinwohl-Bilanz ein sinnvolles Instrument, um die SDGs (sustainable development goals) in Unternehmen umzusetzen.
Diese Ziele für eine nachhaltige Entwicklung wurden von den Vereinten Nationen 2015 im Rahmen der Agenda 2030 verabschiedet. Im Jahr 2017 hat sich die Bundesregierung bei der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie systematisch an den insgesamt 17 SDGs orientiert. Eine Umfrage des deutschen Global Compact Netzwerks zufolge, halten 72 Prozent der deutschen Unternehmen die SDGs für ihr eigenes Unternehmen für relevant.
Der „Staat“ kann diese Ziele aber nicht alleine erreichen. Den Kommunen und Kreisen fällt hier eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu.
Es geht hier nicht um ein Nice to Have, sondern um ein notwendiges Werkzeug, um ernsthaft eine Weiterentwicklung der Wirtschaft vor-anzutreiben und um Karlsruhe krisenfest aufzustellen.
Deshalb sind wir auch mit der Antwort der Verwaltung, den Antrag um ein Jahr zu verschieben, nicht einverstanden. Sondern wir wollen, dass ab Januar 2021 ein Amt und eine städtische Gesellschaft mit der Bilanzierung beginnt. Im Anschluss an die Bilanzierung erfolgt das Gemeinwohl Audit bzw die Evaluierung. Die Mittel hierfür wollen wir in den nächsten Haushalt einstellen lassen.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
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