GRÜNE fordern endgültigen Abschied von durchgängiger Nordtangente
CDU-Träume vom Hardtwald-Tunnel verhindern schnelle Lösung für Hagsfeld
Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion setzt sich weiterhin für eine schnelle Entlastung von Hagsfeld durch eine kleine zweispurige Süd-Umfahrung mit ebenerdigem Anschluss an die Haid-und-Neu-Straße ein. „Eine kleine kommunale Straße in Trägerschaft der Stadt und gefördert durch Bund und Land ist die einzige realistische Option, um für Hagsfeld eine schnellen Entlastung vom Durchgangs-verkehr zu erzielen“, sind Fraktionssprecherin Bettina Lisbach und Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion, überzeugt. „Wer, wie die CDU, heute immer noch an den Planungen einer durchgängigen Nordtangente festhält oder gar mit einem Tunnel durch den Hardtwald neue Luftschlösser baut, zögert eine schnelle Lösung für Hagsfeld auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte hinaus.“
Sollte der Bund sich überhaupt dazu entscheiden, eine durchgängige Nordtangente von West nach Ost in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen, könnte dies frühestens 2015 ge-schehen, wenn der Bundesverkehrs-wegeplan fortgeschrieben wird. „Aber auch das ist ange-sichts der Finanzlage des Bundes höchst unwahr-scheinlich – zumal wenn jetzt noch überaus teure Tunnelvarianten ins Spiel kommen“, sind Lisbach und Honné überzeugt.
Hinzu kommt, dass der Bund im Westen ganz andere Ziele zu verfolgen scheint als eine durchgängige Nordtangente. Denn die vom Regierungspräsidium ins Spiel gebrachte Anbindung einer zweiten Rheinbrücke an die B36 soll auf Anweisung des Bundes ja zunächst nicht weiter verfolgt werden. „Wir haben den Eindruck, dass hier eine Hand nicht weiß, was die andere tut beziehungsweise, dass es auf Bundesebene überhaupt noch keine klare Zielvorstellung gibt. Wahrscheinlich werden deshalb jetzt neue Gutachten zu ziemlich unrealistischen Varianten erarbeitet, so dass die Entscheidung erstmal auf die lange Bank geschoben werden kann“, vermuten die beiden GRÜNEN-Stadträte.
Aus Sicht der GRÜNEN führen die zweite Rheinbrücke und eine durchgängige Nordtangente zu zusätzlichen Verkehrsbelastungen in der gesamten Region. „Mit Rheinbrücke und Nordtangente würde vor allem eine zusätzliche attraktive Fernverkehrverbindung geschaffen, die für den Lkw-Verkehr interessant wäre. Selbst wenn ein Tunnel durch den Hardtwald durch den Bund finanziert würde: Der West- und der Ostabschnitt müssten weiterhin oberirdisch gebaut werde. Das würde u. a. in Knielingen, Neureut, Rintheim und in der Waldstadt zu enormen zusätzlichen Lärm- und Schadstoffbelastungen führen.
„Wir bleiben dabei, dass die Nordtangente in ihrer ganzen Länge verkehrspolitischer Unsinn ist“, so die GRÜNEN-Fraktion. „Die einzige Straße, die derzeit benötigt wird, ist die Südumfahrung Hagsfeld. Hierfür muss die Stadt endlich die Verantwortung übernehmen und so schnell wie möglich die Planungen vorantreiben.“ Gleichzeitig müssen zuverlässige Finanzierungszusagen von Bund und Land eingeholt werden. „Alle, die jetzt immer noch auf eine Nordtangenten-Lösung durch den Bund setzen, nehmen die drängenden Hagsfelder Probleme nicht wirklich ernst“, sind die GRÜNEN überzeugt.
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