Die grüne Gemeinderatsfraktion fasst in einer gemeinderätlichen Anfrage nach, welche Auswirkungen die geplante Sparmaßnahme hat, nach der Schulanfänger*innen nicht mehr individuell zu ihren Grundschulförderklassen in anderen Schulbezirken befördert werden.
Kinder, die wegen Entwicklungsverzögerungen vom Schulbesuch um ein Jahr zurückstellt werden, können eine Grundschulförderklasse besuchen, in der sie auf die Lernvoraussetzungen der Grundschule vorbereitet werden. Renate Rastätter, schulpolitische Sprecherin der Fraktion, erläutert: „Es gibt in Karlsruhe nur sieben (2022/23) Grundschulförderklassen. Daher besuchen viele Kinder eine Grundschulförderklasse, die nicht in ihrem Schulbezirk liegt und haben daher deutlich längere Schulwege als andere Grundschüler*innen. Diese Kinder wurden bisher individuell zuhause abgeholt und an den Schulort befördert, denn es handelt sich bei ihnen ja gerade um Sechsjährige, die eine besondere Unterstützung benötigen.“
Für viele Familien ist es nicht möglich, ihre Kinder zur Grundschulförderklasse in einen anderen Stadtteil zu begleiten und mittags dort wieder abzuholen, etwa weil die Eltern selbst berufstätig sind oder weil morgens mehrere Kinder für verschiedene Einrichtungen vorbereitet werden müssen. „Schulleitungen der Grundschulen mit Grundschulförderklassen befürchten daher, dass viele Familien wegen des Wegfalls der Beförderung ihr Kind entweder ein Jahr länger in der Kita lassen, es trotz fehlender Voraussetzung in der Grundschule vor Ort anmelden oder, dass Kinder ein Jahr länger ohne weitere Förderung zuhause bleiben.
„Zudem entsteht für die betroffenen Kinder nun eine Förderlücke, bis das von der Landesregierung beschlossene Sprachförderkonzept „SprachFit“ mit neu gebildeten Juniorklassen greift“, so Benjamin Bauer, Co-Sprecher der Fraktion für Schulpolitik. „Als Grüne wollen wir erreichen, dass die Verwaltung sich im Licht der landesweiten Reform erneut mit den Auswirkungen dieser Sparmaßnahme beschäftigt. Die Bildungschancen von benachteiligten Kindern sollen gerade beim Schulbeginn gestärkt werden!“
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