Psychiatrieplanung für Karlsruhe

Antrag zur Vorberatung im Fachausschuss:

1. Die Stadt erstellt eine Psychiatrieplanung für Karlsruhe.

2. Die Planung wird in Zusammenarbeit mit dem Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) erstellt.
Sie wird regelmäßig, mindestens aber alle 5 Jahre, überarbeitet.

3. Die Planung besteht aus:

a. einer Bestandsaufnahme der Einrichtungen und Angebote in Karlsruhe
(samt Anzahl der Plätze/Zielgruppe/Ausschlusskriterien)

b. den aktuellen Bedarfen und möglichen Lücken oder Doppelstrukturen

c. Prognosen in Bezug auf Bedarfe

d. für die Planung notwendige Schritte.

4. Die Planung soll umfassend, und aussagekräftig sein und alle relevanten Einrichtungen umfassen, um daraus Umsetzungsmaßnahmen ableiten zu können.

Begründung/Sachverhalt:

Die psychiatrische Versorgung gewinnt zunehmend an Bedeutung und die Bedarfe haben insbesondere seit der Corona-Epidemie zugenommen. Häufig sind die Angebote für bestimmte Gruppen wie Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und wohnungslose Menschen nicht ausreichend.

Deshalb kommt es auf eine gute Koordinierung und Planung der psychiatrischen Einrichtungen an.

In Karlsruhe gibt es neben der Psychiatrie des Städtischen Klinikums eine Vielzahl an Einrichtungen, Vereinen, Selbsthilfegruppen und Initiativen, die im Bereich der psychischen Gesundheit tätig sind. Dazu gehört z.B. auch mit häufig entscheidendem Einfluss das Jobcenter Stadt Karlsruhe.

Im Bericht zur Eingliederungshilfe aus dem Jahr 2017 ging die Stadtverwaltung beispielsweise neben der Situation von Menschen mit Behinderungen zumindest auf die Wohnsituation psychisch erkrankter Menschen vertieft ein. Einen umfassenden Bericht zur psychiatrischen Versorgung sämtlicher Zielgruppen gibt es allerdings nicht.

Wir halten einen regelmäßigen Bericht samt Planung, wie auch in anderen Bereichen, für wichtig.

Relevante Einrichtungen, die Teil der Planung sein sollen, sind z.B.

  • das Jobcenter und die Rentenversicherung
  • ausgelagerte Angebote des Jobcenters zur Aktivierung
  • weitere Angebote der Aktivierung und spezifischer Qualifizierungen für psychisch kranke Menschen (z.B. EX IN Genesungsbegleitung) und deren Angehörigen (z.B. EX-IN Angehörigenbegleitung)
  • das Städtische Klinikum,
  • den Sozialpsychiatrischen Dienst (SPDI),
  • Beratungsangebote (u.a. auch Arbeitskreis Leben AKL und brücke Karlsruhe)
  • die Selbsthilfegruppen
  • Angebote zum Thema Wohnen
  • die Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle (IBB) Psychiatrie
  • die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)
  • und Einrichtungen, die die ambulante Versorgung umfassen

Psychiatrieplanungen gibt es z.B. im Landkreis Karlsruhe, in Heidelberg, Esslingen, im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, im Ostalbkreis, in Rheinland-Pfalz oder in Leipzig (Links zu Beispielen s. unten)

Unterzeichnet von:

Verena Anlauf, Michael Borner, Jorinda Fahringer

Niko Riebel, Dr. Iris Sardarabady, Benjamin Bauer

Beispiele für Psychiatrieplanungen:

https://www.landkreis-esslingen.de/site/LRA-Esslingen-ROOT/get/params_E48858110/68986/Psychiatrieplan%202018-2027_06.12.2018.pdf

https://www.breisgau-hochschwarzwald.de/pb/site/Breisgau-Hochschwarzwald/get/documents_E967046706/breisgau-hochschwarzwald/Dateien/Dokumente/Dezernat2/290/Psychiatriekonzept%20Landkreis.pdf

https://www.ostalbkreis.de/sixcms/media.php/26/THP_OAK_2011.pdf
Beschluss zur Fortschreibung: https://web.ostalbkreis.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=5689

https://static.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.5_Dez5_Jugend_Soziales_Gesundheit_Schule/53_Gesundheitsamt/Psychiatrie/Zweiter-Kommunaler-Psychiatrieplan_2020.pdf

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