Wir Karlsruher Grünen begrüßen die schnelle Reaktion der Bürgermeister*innen des Landkreises Karlsruhe auf die massive öffentliche Kritik des Philologenverbandes (PhV) an den Gemeinschaftsschulen.
„Mit unseren vier Gemeinschaftsschulen in Karlsruhe sind wir in gleicher Weise von der ungerechtfertigten Kritik sowie Verunglimpfung dieser Schulart betroffen. Wir erklären deshalb ebenfalls unsere Solidarität mit unseren Karlsruher Gemeinschaftsschulen“, so Aljoscha Löffler, Fraktionsvorsitzender der Grünen sowie die schulpolitischen Sprecher*innen Renate Rastätter und Benjamin Bauer.
Seit der Einrichtung der vier Gemeinschaftsschulen haben sich die Grünen regelmäßig durch Schulbesuche, Gespräche und Anhörungen davon überzeugt, dass diese sehr gute pädagogische Arbeit leisten. Mit großem Engagement haben sie die Herausforderung angenommen, neue Lernkonzepte mit individueller Förderung zu entwickeln und umzusetzen. Als inklusive Schulen fußt ihr Konzept auf Chancengleichheit und verbessert die Bildungschancen vieler Kinder. Nachweislich werden auch in Karlsruhe mehr Kinder zu einem Realschlussabschluss geführt, als es deren Grundschulempfehlung hätte erwarten lassen.
Für die Grünen ist der Zeitpunkt der massiven Kritik kein Zufall. Sie komme exakt zu dem Zeitpunkt, an dem die Eltern ihre Entscheidungen für die weiterführenden Schulen treffen müssen. „Für uns steht deshalb fest, dass es sich um eine gezielte Kampagne des Philologenverbandes handelt, um den Gemeinschaftsschulen schweren Schaden zuzufügen und das Vertrauen der Eltern in diese innovative Schulart zu erschüttern“, erklären Bauer und Rastätter. „Dabei könne sich der Lobbyverband der Gymnasien nur auf wenige Aussagen von Gymnasiallehrkräften berufen, die an Gemeinschaftsschulen unterrichten. Dagegen hätten sich inzwischen zahlreiche Gymnasiallehrer*innen gemeldet, die gerne an einer Gemeinschaftsschule unterrichten, weil sie von deren pädagogischen Konzept überzeugt seien.“
Die Grünen halten am Grundsatzbeschluss des Gemeinderats zur Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Drais-Gemeinschaftsschule fest. Sie soll im Schuljahr 2021/22 starten. „Dadurch schaffen wir Vertrauen für die Eltern, die immer häufiger danach gefragt haben, ob ihr Kind mit gymnasialem Niveau das Abitur an einer Gemeinschaftsschule ablegen kann“, so die drei Stadträt*innen.
Paradebeispiele seien Tübingen, Konstanz und Wutöschingen, wo die Akzeptanz und Anmeldungen an den Gemeinschaftsschulen stark zugenommen hätten, nachdem die Oberstufen eingeführt worden sind.
Die Grünen erwarten deshalb künftig vom Lobbyverband der Gymnasien den gleichen fairen Umgang mit anderen Schularten, wie ihn die Gemeinschaftsschulen führen.
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