Angesichts der Aussage der Stadtwerke, das Karlsruher Trinkwasser werde regelmäßig auf PFC untersucht und es seien bisher keine Belastungen festgestellt worden, zeigen sich die GRÜNE Gemeinderatsfraktion und auch die beiden GRÜNEN Landtagsabgeordneten Bettina Lisbach und Alexander Salomon erleichtert.
„Nach der überregionalen Berichterstattung zu PFC-Belastungen im Raum südlich von Karlsruhe hatten sich viele besorgte Bürgerinnen und Bürger an uns gewandt“, so die beiden Abgeordneten. „Deshalb hatten wir bei den Stadtwerken nach möglichen Belastungen auch im Karlsruher Trinkwasser angefragt. Wir sind sehr froh, dass nun so schnell Entwarnung gegeben kann und dass die Untersuchungen auf PFC bereits routinemäßig durchgeführt werden.“
Stadträtin Zoe Mayer, umweltpolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion, lobt das umsichtige und vorausschauende Handeln der Stadtwerke: „Es ist beruhigend zu wissen, dass alles getan wird, um die konstant hohe Qualität des Karlsruher Trinkwassers sicherzustellen und Gefährdungen für die Bevölkerung auszuschließen.“
Die GRÜNEN PolitikerInnen weisen aber auch darauf hin, dass sich das Problem allein mit einer Entwarnung für das Karlsruher Trinkwasser nicht erledigt habe. „Die mehrere Hundert Hektar umfassende PFC-Verseuchung im Raum Rastatt/Baden-Baden macht uns große Sorgen. Nicht nur weitere Untersuchungen, auch Sofortmaßnahmen sind notwendig“, betont Lisbach, die die GRÜNEN im Umweltausschuss des Landtags vertritt. „Das Thema wird uns im Landtag weiter beschäftigen. Verschiedene Sanierungsverfahren und Unterstützungsmöglichkeiten für die Betroffenen werden dabei wichtige Fragestellungen sein.“
„Die Landesregierung beschäftigt sich seit inzwischen drei Jahren intensiv mit der PFC-Belastung in Nordbaden“, betont Salomon. „Da konkrete Grenzwerte bundesweit noch nicht existieren, hat das Land zunächst PFC-Vorsorgewerte festgelegt und ein Vorernte-Monitoring eingeführt. Damit soll sichergestellt werden, dass Lebensmittel nicht in den Verkauf gelangen, wenn die Vorsorgewerte überschritten werden. Auch werden im landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg derzeit Versuche mit Aktivkohlefiltern durchgeführt, die bei Beregnungsanlagen verwendet werden können.“
Zwar lässt sich durch die bereits umgesetzten Sofortmaßnahmen sicherstellen, dass Trinkwasser und Lebensmittel die Vorsorgewerte unterschreiten. „Eine schnelle und einfache Lösung des PFC-Problems ist damit allerdings dennoch nicht zu erwarten“, betonen die GRÜNEN-PolitikerInnen. „Sanierungsverfahren zur flächenhaften Eliminierung der Schadstoffe sind extrem aufwändig, nehmen viel Zeit in Anspruch nehmen und sind auch noch unzureichend erforscht. Das Thema wird uns deshalb noch viele Jahre beschäftigen“, sind sich Lisbach, Salomon und Mayer sicher.
Verwandte Artikel
Für eine offene und tolerante Stadtgesellschaft
Karlsruher Fraktionen bringen eine Resolution ein Am 29. April 2025 bringen zahlreiche Fraktionen eine Resolution in den Gemeinderat ein, mit der sie sichdeutlich für eine offene, vielfältige und inklusive Stadtgesellschaft…
Weiterlesen »
Aufarbeitung der Kinderverschickung in Karlsruhe von 1945 bis in die 1980er Jahre
Dienstag 20. Mai 2025, 19 UhrVeranstaltung der grünen Gemeinderatsfraktion mit Information und Austausch Unzähligen Kindern wurde jahrzehntelang in Kindererholungsheimen seelische, körperliche und sexualisierte Gewalt angetan. Die vielen beteiligten Organisationen haben…
Weiterlesen »
Grüne gegen Zweckentfremdung von Wohnraum in Karlsruhe
Angesichts des anhaltend angespannten Wohnungsmarktes in Karlsruhe hat die Grünen-Gemeinderatsfraktion eine Anfrage zur Einführung einer Zweckentfremdungssatzung gestellt. Mit dieser Initiative soll dem zunehmenden Verlust von Wohnraum durch Leerstand, Kurzzeitvermietungen und…
Weiterlesen »