Mit einem Antrag im Karlsruher Gemeinderat macht sich die GRÜNE Fraktion stark für einen Zirkus ohne Tierleid.
Erst im Juni dieses Jahres sorgte der Fall der Elefantendame „Baby“, für große mediale Aufmerksamkeit. Diese war aus einem Wanderzirkus in Bu-chen ausgebrochen und tötete einen zufällig vorbei gehenden Passanten. „Die Geschichte von „Baby“ ist leider kein Einzelfall. Wildtiere in Zirkussen bedeuten nicht nur eine große Qual für die Tiere, sondern sind auch eine Gefahr für die Bevölkerung. Insbesondere hochsozialen Tieren wie Elefanten kann in einem Zirkus kein artgemäßes Leben ermöglicht werden. Oft werden sie einzeln gehalten, leiden unter Bewegungsmangel und permanentem Stress. So ist es nicht verwunderlich, wenn solche Tiere ein ag-gressives, apathisches oder depressives Verhalten aufweisen“, so Zoe Mayer, tierschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion. „Zudem geht die Haltung von Wildtieren in mobilen Zirkuseinrichtungen häufig mit schweren Sicherheitsmängeln einher.“
Die GRÜNEN fordern deshalb, das Mitführen und die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkussen auf Karlsruher Flächen zu untersagen. Karlsruhe könnte dadurch ein klares Zeichen gegen Tierquälerei setzen. Rund 30 andere deutsche Kommunen verfügten bereits über eine ähnliche Regelung. In der Bevölkerung gibt es seit langem eine große Mehrheit für ein Wildtierverbot in Zirkussen. Der Bundesrat hat diese Willensbekundung bereits zweimal, 2003 und 2011, mit Bundesratsinitiativen aufgegriffen und die Bundesregierung zu einem gesetzlichen Verbot aufgefordert. Diese Initiativen scheiterten an der vorherigen CDU-FDP-geführten Bundesregierung. „ Inzwischen verbieten bereits 18 EU-Länder Wildtiere gänzlich oder teilweise“, erklärt Michael Borner, ebenfalls tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion.
Die GRÜNEN hoffen, dass durch den öffentlichen Druck, die Bereitschaft der Zirkusse wächst, keine Wildtiere mehr mitzuführen und Wildtiere mit besonderen Haltungsanforderungen an Auffangstationen abzugeben. Der-zeit existieren hierfür bereits viele Angebote, um den Tieren zu helfen und Zirkussen den Ausstieg aus der Wildtierhaltung zu erleichtern.
„Ein moderner Zirkus braucht keine Wildtiernummern, um zu begeistern“, sind sich die beiden StadträtInnen einig. „Erfolgreiche Zirkusse, wie der berühmte Zirkus Roncalli oder Flic Flac, der gerade in Karlsruhe gastierte und auf Tiernummern ganz verzichtet, zeigen, wie es geht.“
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