GRÜNE setzen sich für Schulgärten ein

Mit einem Gemeinderatsantrag setzt sich die Grüne Gemeinderatsfraktion dafür ein, dass allen SchülerInnen in Karlsruhe der Zugang zum praktischen Lernen in einem Schulgarten ermöglicht wird.

„Für uns sind Schulgärten ein unverzichtbares Element der Natur- und Umweltbildung an Schulen“, so Stadträtin Renate Rastätter, schulpolitische Sprecherin der Fraktion. „Sie ermöglichen das Erkunden und Erfahren der Kreisläufe der Natur und fördern ganzheitliches, praxisbezogenes Lernen mit allen Sinnen.“ Bettina Lisbach, Fraktionsvorsitzende der Grünen ergänzt: „Ökologische Zusammenhänge werden anschaulich und greifbar vermittelt. Auch die Wertschätzung für die Vielfalt der Natur und die Bereitschaft der SchülerInnen, dafür Verantwortung zu übernehmen, werden gestärkt.“ Die beiden Stadträtinnen verweisen darauf, dass die SchülerInnen in Schulgärten den Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst im Zyklus der Jahreszeiten erlernen können und dabei erfahren, wie viel Mühe und Arbeit aber auch Freude es macht, Nutzpflanzen erfolgreich zu kultivieren.

Die Grünen freuen sich deshalb, dass die Bereitschaft der Schulen, einen Schulgarten einzurichten, in den letzten Jahren zugenommen hat. Dennoch gäbe es noch eine erhebliche Anzahl von Schulen ohne Schulgarten. Auf der zu erstellenden Grundlage einer aktuellen Bestandsaufnahme der Anzahl der Schulgärten sowie der derzeitigen Unterstützungsmaßnahmen soll die Stadtverwaltung die Förderung der Schulgärten und die Kooperation u. a. mit PH, Kleingartenvereinen und Schulverwaltung weiter ausbauen.

„Die Einrichtung eines Schulgartens darf nicht an fehlenden Flächen scheitern. Wir bitten die Stadtverwaltung darum, eine Bedarfsanalyse für den Flächenbedarf für Schulgärten zu erstellen und zu prüfen, welche öffentlichen Flächen sowie Flächen in Kleingärten für Schulen mit unzureichenden Außenflächen zur Verfügung gestellt werden können“, so Rastätter.

„Außerdem soll die Stadtverwaltung die Schulen über die neue Schulgarteninitiative der grün-roten Landesregierung informieren und für eine Teilnahme werben“, so Lisbach. Durch die Beratungs- und Fortbildungsangebote sowie Sach- und Geldpreise könnte die Motivation der Schulen, einen Garten anzulegen erhöht werden. Immerhin waren schon sechs Karlsruher Schulen, darunter die Grundschule Beiertheim und das Goethegymnasium, unter den 176 PreisträgerInnen des Landes im Jahr 2014.

Sehr wichtig wäre aus Sicht der Grünen die Aktualisierung der hervorragenden Schulgartenbroschüre des Gartenbauamts aus dem Jahr 1996. Neben der fachlichen Anleitung zur Anlage eines Schulgartens könnte mit ihr aufgezeigt werden, wie heterogen die derzeit bestehenden Schulgärten in Karlsruhe ausgestaltet sind. Dadurch könnten Schulen ermutigt werden, lieber mit einem kleinen Schulgartenbiotop zu beginnen, als weiterhin untätig zu bleiben.

„Der Stellenwert des Schulgartens als schulischer Lernort wird durch die Aufnahme der Leitperspektive 'Nachhaltigkeit' in den neuen Bildungsplänen des Landes deutlich aufgewertet. Wir sollten deshalb als Ziel anstreben, den SchülerInnen aller Schularten in Karlsruhe den Zugang zum Lernen in einem Schulgarten zu ermöglichen“, so Lisbach und Rastätter abschließend.

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