Anfrage:
- Welche technischen Möglichkeiten gibt es unabhängig von einer absehbaren Version per Smartphone-App, um Haltestellen mit akustischen Fahrplananzeigen, so genannte „sprechende Haltestellen“, auszustatten?
- Welche Kosten entstehen, um die wichtigsten Haltestellen mit diesen sprechenden Haltestellen auszurüsten (z.B. Hauptbahnhof, Herrenstraße, Durlach Turmberg, Zündhütle, Entenfang, Mühlburger Tor, Durlacher Tor)?
- In welchem zeitlichen Rahmen könnte so ein Vorhaben umgesetzt werden?
- Welche anderen technischen Ausstattungen gibt es, um Haltestellen für blinde, sehbehinderte und kognitiv eingeschränkte Fahrgäste barrierefrei zu gestalten?
- In welchem Kostenrahmen bewegen sich diese Alternativen?
Sachverhalt/Begründung
Menschen mit Behinderungen stoßen im Alltag oft auf zahlreiche Hindernisse. An den Haltestellen der Straßenbahnen sind dies die unterschiedlichen Einstiegshöhen und die optischen Anzeigetafeln, die das sorglose Bewegen im öffentlichen Verkehr ohne fremde Hilfe erschweren oder gar unmöglich machen. Gerade die Anzeigetafeln sind für sehende Fahrgäste eine wertvolle Information, für Blinde und sehbehinderte Menschen sind sie allerdings quasi unsichtbar. MitfahrerInnen mit einer Sehbehinderung brauchen hörbare Signale, um zu erfahren, welche Bahn gerade anrollt und in welche sie einsteigen können.
Neben so genannten „sprechenden Haltestellen“, die z.B. auf Knopfdruck oder auf andere sinnvolle Weise, eine Ansage starten, gibt es eine Reihe weiterer akustischer Möglichkeiten, um hier Verbesserung zu schaffen. Es sollen Blinde und sehbehinderte Menschen profitieren, denen das Ablesen der Abfahrtszeiten auf den dynamischen Fahrgastanzeigen nicht möglich ist. Zusätzlich zu dieser Gruppe werden durch die Bereitstellung von Inhalten in gesprochener Form auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen in die Lage versetzt, die Information an Haltestellen besser zu verstehen.
Verschiedene Kommunen im ganzen Bundesgebiet haben bereits unterschiedliche akustische Systeme ausprobiert oder befinden sich noch in der Erprobungsphase, z.B. Münster, Berlin, Hamburg, Köln, Erfurt. Auch Karlsruhe sollte sich dieser Problematik annehmen und den öffentlichen Nahverkehr für alle seine MitbürgerInnen gleichermaßen zugänglich gestalten.
Unterzeichnet von:
Dr. Dorothea Polle-Holl Michael Borner Alexander Geiger Dr. Christofer Leschinger Johannes Honné
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 01.07.2014
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