In einem Antrag hat die GRÜNE Gemeinderatsfraktion die Karlsruher Stadtverwaltung dazu aufgefordert, kurzfristig ein Konzept zu erarbeiten, um den aktuell in den Außenstellen der Landesaufnahmestelle für AsylbewerberInnen im Stadtgebiet Karlsruhe lebenden Kindern und Jugendlichen während der Zeit ihres hiesigen Aufenthaltes adäquate Spiel-, Betreuungs- und Lernmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Die sozial- und migrationspolitische Sprecherin der Fraktion Tanja Kluth erläutert: „Unser Ziel ist es hierbei, insbesondere für Kinder und Jugendliche während ihres Aufenthalts in unserer Stadt eine altersgerechte Betreuung zu bieten.“
Auf ihre Gemeinderatsanfrage hatte die Fraktion im November die Antwort erhalten, dass knapp 2.000 Personen – Männer, Frauen und Kinder – in der zentralen Landesaufnahmestelle für AsylbewerberInnen in der Durlacher Allee und deren acht im Stadtgebiet verteilten Außenstellen untergebracht sind.
Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist es schwer, mit der belastenden und ungewissen Situation in einer neuen und ungewohnten Umgebung fern der Heimat zu recht zu kommen. Zusätzlich leiden die Kinder aufgrund der räumlichen Enge an mangelndem Bewegungsfreiraum und fehlenden altersgerechten Spielmöglichkeiten, denn in den Unterkünften gibt es laut der Antwort der Stadtverwaltung keine geeigneten Aufenthaltsräumlichkeiten. Auch haben diese Kinder und Jugendlichen während ihrer Zeit in der Landesaufnahmestelle und deren Außenstellen keine Möglichkeit zu einem Schulbesuch.
„Wir haben zur Kenntnis genommen, dass sich die Stadtverwaltung durchaus der kritischen Lage in den AsylbewerberInnen-Unterkünften bewusst ist und ein Wille besteht, die Situation vor Ort im Rahmen der städtischen Möglichkeiten zu verbessern. Ein positives Beispiel ist die Kooperation mit dem NCO-Club, der kurzfristig ein Angebot für Kinder und Jugendliche der Außenstelle in der restraße macht“, so Dr. Christofer Leschinger, migrationspolitischer Sprecher der Fraktion, und ergänzt: „Solche Maßnahmen sind jedoch nur für einen Teil der Asyl suchenden Kinder und Jugendlichen erreichbar. Wir wünschen uns auch für die Kinder in anderen Außenstellen altersgemäße Spiel- und Betreuungsangebote. Darüber hinaus sollen Bildungsmaßnahmen dazu beitragen, den Jugendlichen eine erste Orientierung über das Leben in Deutschland zu geben.“
„Unsere Fraktion sieht in den vorgeschlagenen Angeboten einen konkreten Ausdruck der in Karlsruhe von Gemeinderat und Verwaltung gewünschten Willkommenskultur“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Daher ist es uns wichtig, dass diese Maßnahmen kurzfristig erfolgen. Angesichts der besonderen Dringlichkeit vor allem für die betroffenen Kinder sind wir dafür, dass hier städtische Mittel eingesetzt werden.“
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