GRÜNE kritisieren Verkauf der LBBW-Wohnungen an Patrizia

Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion bedauert, dass sich heute die Befürchtungen bewahrheitet haben, dass die 21.000 Wohnungen der LBBW an das Investorenkonsortium unter Federführung des Augsburger Immobilienunternehmens Patrizia AG verkauft wurden. Die Patrizia bezeichnet es in ihrer Werbung gegenüber Geldgebern als Geschäftsmodell, dass das Unternehmen aufgekaufte Wohnungsbestände vollständig privatisiere. In Karlsruhe sind vom Verkauf der bisherigen LBBW-Wohnungen Mieterinnen und Mieter in 900 Wohnungen betroffen.

Anne Segor, Fachsprecherin für Stadtplanung der Fraktion, schließt sich der Kritik an, dass soziale, ökologische und städtebauliche Aspekte bei der Verkaufsentscheidung der landeseigenen Bank offensichtlich nicht die ihnen gebührende Beachtung gefunden haben. Nach eigener Aussage der LBBW war letztlich der Preis entscheidend; und hier hat das mit bietende Baden-Württemberg Konsortium unter Leitung der Stuttgarter Wohnungsbaugesellschaft GWG am Ende nicht mithalten können.

Dass die Patrizia sich in der Öffentlichkeit als „mieterfreundlich“ darstellt, kann die Bedenken der GRÜNEN Fraktion nicht ausräumen: „Im Wesentlichen werden hier reguläre gesetzliche Rahmenbedingungen angeführt, die bei jedem Wohnungsverkauf gelten. Und eine schon jetzt angekündigte jährliche Mietsteigerungen von 4 % ist für alle MieterInnen eine belastende Perspektive.“

Anne Segor ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass auch ein Immobilienunternehmen wie die Patrizia eine Investition von mehr als 1,4 Mrd € nur refinanzieren kann, wenn – wie im Verkaufsvertrag ausdrücklich erlaubt – jährlich 5 % der Wohnungen veräußert werden.“

 „Für Karlsruhe ist jetzt zu hoffen, dass dann – in einem zweiten Schritt – die städtische Baugesellschaft Volkswohnung die Möglichkeit erhält, die bisherigen LBBW-Wohnungen zu einem angemessenen Preis zu erwerben, der es ihr ermöglicht, sie weiterhin nachhaltig und zu günstigen Mietpreisen dem engen Karlsruher Wohnungsmarkt erhalten zu können“, schließt Fraktionssprecherin Bettina Lisbach mit einer vorsichtig optimistischen Einschätzung.

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