Antrag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, den Verkehrsversuch auf der Herrenalber Straße weiterzuführen.
Dazu wird stadteinwärts eine Richtungsfahrbahn mit Aufweitungen an den Knoten vorgesehen.
Zusätzlich werden die Signalanlagen so geschaltet, dass zu den Hauptverkehrszeiten flüssiger Verkehr gewährleistet ist („Grüne Welle“).
Darüber hinaus sollen die Auswirkungen des Verkehrsversuchs nicht nur auf der Herrenalber Straße sondern auch auf den Verkehr umliegender Stadtteile sowie die L 605 überprüft und in der Auswertung dargestellt werden.
Sachverhalt/Begründung:
Der bisherige Verkehrsversuch hat ergeben, dass Dreispurigkeit mit zwei stadteinwärts führenden Richtungsfahrbahnen und einer stadtauswärts führenden Richtungsfahrbahn zu keinerlei Verkehrsbeeinträchtigung führt. In den Nachmittagsstunden müssen durch den momentan laufenden Verkehrsversuch die AutofahrerInnen stadtauswärts mit einer Verlängerung ihrer Fahrzeit zwischen Rüppurrer Schloss und Autobahn um lediglich 5 Sekunden rechnen. Weitere Vorteile sind die Einführung des Fahrradwegs sowie die Gefahrenreduktion an der Haltestelle Ostendorfplatz, bzw. an dem davor liegenden Übergang über die Herrenalber Straße.
Schleichverkehr in den Anliegerstraßen konnte nicht festgestellt werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Kritikpunkte:
- Die Trennwirkung der Straße in Rüppurr ist durch die Dreispurigkeit nur unwesentlich gemildert worden.
- Die gefahrene Geschwindigkeit auf den stadteinwärts führenden Richtungsfahrbahnen ist hauptsächlich durch Überholvorgänge weiter hoch.
- Der stadtauswärts führende Fahrradweg wird vor allem von älteren Bürgerinnen und Bürgern wegen der mangelnden Abtrennung zur Kfz – Fahrspur als zu gefährlich eingeschätzt.
- Der Stadteingang kann unter Beibehaltung der jetzigen drei Richtungsfahrbahnen nicht als durchgehende Allee ausgebildet werden.
In der Antwort der Verwaltung auf verschiedene Anträge wurde ein Rückbau auf zwei Richtungsfahrbahnen mit Aufweitung an den Knoten verkehrstechnisch für grundsätzlich möglich gehalten. Diese Frage, vor allem die Leistungsfähigkeit der Knoten betreffend, könnte vor der Durchführung eines Verkehrsversuchs in einer vertiefenden Untersuchung geklärt werden.
Für weitere Bebauungen im Bereich der Herrenalber Straße ließe sich durch den Rückbau auf zwei Spuren, längerfristig ergänzt durch Verwendung von Flüsterasphalt und Temporeduzierungen auf 50 km/h, die Lärmbelastung deutlich reduzieren. Nach Berechnungen der Verwaltung wären dann Abschirmungen zu Wohngebieten direkt an der Straße lediglich in einer Höhe von ca. drei Metern nötig.
Ebenso wäre eine Ergänzung der bisher in Teilen vorhandenen Baumallee problemlos möglich.
Mit dem ersten Schritt – Rückbau auf zwei Richtungsfahrbahnen und Aufweitungen an den Knoten – ist auf jeden Fall eine Beruhigung des Verkehrsflusses zu erwarten.
Der Verkehr stadtauswärts läuft nachweislich störungsfrei. Die Frage, ob der Verkehr stadteinwärts ebenfalls auf einer Richtungsfahrbahn störungsfrei abgewickelt werden kann, ist nur durch einen Verkehrsversuch mit Sicherheit zu beweisen oder zu widerlegen.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach, Anne Segor (GRÜNE GR-Fraktion)
Doris Baitinger, Michael Zeh (SPD-Fraktion)
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