Kein Pestizideinsatz auf öffentlichen Grünflächen
Antrag:
Die Stadtverwaltung verzichtet im Bereich öffentlicher Grünflächen auf den Einsatz synthetischer Pestizide. Es kommen lediglich Substanzen zum Einsatz, die auch in der biologischen Landwirtschaft zugelassen sind (gem. EU-Verordnung für ökologischen Landbau).
Sachverhalt/Begründung:
Aus der Antwort auf eine Anfrage der GRÜNEN Fraktion vom Juli 2010 ergibt sich, dass die Stadtverwaltung u. a. im Bereich von Zoo und Stadtgarten sowie an Platanen im Stadtgebiet verschiedene Pestizide einsetzt, die u.a. als bienenschädlich bekannt und wegen ihrer Umweltgefährdung umstritten sind. Hinzu kommt, dass im Vorfeld der Pflanzenschutzmaßnahmen keine Information der Öffentlichkeit erfolgt.
Die GRÜNE Fraktion ist der Auffassung, dass im Bereich öffentlicher Grünflächen die gleichen Regeln für Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen gelten sollten, wie auch auf den durch die Stadt landwirtschaftlich genutzten Flächen bzw. Streuobstwiesen. Eine solche Maßnahme dient nicht nur dem Schutz von Insekten und anderen Tierarten, sondern verhindert auch wirksam eine mögliche Gefährdung von Menschen. Insbesondere Kinder können durch giftige Pestizide gefährdet werden.
Aus aktuellen Untersuchungen u.a. in den Niederlanden, Kanada und Italien ergibt sich, dass manche von der Karlsruher Stadtverwaltung eingesetzten Substanzen (Gruppe der Neonicotinoide) für Bienen gefährlich sind.
Neonicotinoide haben eine hohe Persistenz, können also über mehrere Jahre im Boden verbleiben. Nach Angaben des Landesimkerverbands kann sogar die Aufnahme des Guttationswassers, das Bäume bei hoher Luftfeuchtigkeit abgeben, zu Vergiftungserscheinungen bei Insekten führen. Auch in Karlsruhe sind Fälle von Bienensterben bekannt. Nicht zuletzt deshalb sollte die Stadtverwaltung hier mit gutem Beispiel voran gehen und Gefährdungs-ursachen soweit wie möglich ausschließen.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach, Johannes Honné, Alexander Geiger, Michael Borner
Verwandte Artikel
Übernachtungssteuer
Änderungsantrag zu TOP 5, Gemeinderat am 25.03.2025Übernachtungsteuersatzung (City Tax) Begründung/Sachverhalt: Die Übernachtungssteuer in Karlsruhe soll nicht auf gemeinnützige Einrichtungen angewendet werden, da diese oftmals mit begrenzten finanziellen Ressourcen arbeiten. Die…
Weiterlesen »
Interfraktioneller Änderungsantrag zu TOP 15 der GR-Sitzung am 25.03.2025: Quartier Zukunft Nord: Grundstücksvergabe
Begründung/Sachverhalt: Angesichts der momentan hohen Baukosten besteht die akute Gefahr, dass die Bau-Wohnprojekte für gemeinschaftliches Wohnen zum Scheitern verurteilt sind. Die Vorgabe zum Bau von sehr teuren Tiefgaragenbau auch bei…
Weiterlesen »
Angebot „Karlsruhe spielt!“ stabilisieren
Begründung/Sachverhalt Das Projekt “Karlsruhe spielt!“ ist ein großer und tatsächlich auch in diesem Ausmaß überraschender Erfolg. Im vierten Jahr 2024 nahmen 10 000 Kinder und Erwachsene an den ca. 50…
Weiterlesen »