Beitrag für die Stadtzeitung von Zoe Mayer
Deutschland ist der zweitgrößte Zellstoff- und Papierimporteur der Welt und verbraucht mehr Papier als die Kontinente Afrika und Südamerika gemeinsam. Ein großer Teil der deutschen Importe stammt aus ökologisch hoch sensiblen Regionen wie Skandinavien und Südamerika. Unser hoher Papierverbrauch trägt zur Zerstörung der Grünen Lungen unserer Erde bei. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Papier ist deshalb nicht nur im Privaten wichtig, sondern muss auch bei der Stadtverwaltung Karlsruhe strategisch verfolgt werden.
Papierverbrauch reduzieren
Erste Priorität beim Papierverbrauch städtischer Einrichtungen, hat für uns Grüne die Einsparung von Papier. Aufgrund digitalisierter Arbeitsabläufe kann an vielen Stellen ohne Nachteile auf Papier verzichtet werden. Dafür ist es wichtig Prozesse in der Verwaltung fortlaufend auf Papiereinsparpotentiale zu überprüfen.
Mehr Recyclingpapier in öffentlichen Einrichtungen
Wo Papier notwendig ist, setzen wir auf Recyclingpapier. Seit 2010 haben wir Grünen im Karlsruher Gemeinderat auf eine deutliche Erhöhung der Recyclingpapierquote gedrängt. Damals lag der Anteil in städtischen Einrichtungen bei 17%. Trotz einiger Verbesserungen verläuft die Umstellung auf umweltfreundliches Papier aber noch deutlich zu langsam. Derzeit beträgt der Anteil von Recyclingpapier am Gesamtpapierverbrauch der Stadt gerade mal 42 %. Gemessen an der durchschnittlichen Quote von nunmehr 85% aller am Papieratlas teilnehmenden Städte liegt Karlsruher somit beim Einsatz von Recyclingpapier weit unter dem Durchschnitt.. Die schleppende Umstellung wird oft begründet mit der mangelnden Archivierfähigkeit von Recyclingpapier. Andere Städte zeigen jedoch, dass selbst im Verwaltungsbereich und bei Behörden eine fast vollständige Umstellung möglich ist. Das Anliegen zur stringenteren Einführung von Recyclingpapier, das wir Grüne im Februar deshalb wieder in den Gemeinderat eingebracht haben, wird erfreulicherweise von der Verwaltung mit der Zusage verstärkter Bemühungen unterstützt.
Recyclingpapier an Schulen
Ein großes Potential für Recyclingpapier besteht in den Karlsruher Schulen, die Recyclingpapier noch immer schlecht annehmen. Eine wichtige Aufgabe besteht in einer breiten Bewusstseinsbildung für die Umweltverantwortung. Dies kann beispielsweise durch eine Informationskampagne an Schulen gelingen. Recyclingpapier gibt es übrigens mittlerweile in einer Qualität, die kaum von Frischpapier zu unterscheiden ist.
Mit besten Grüßen Ihre Zoe Mayer
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