Schrott- und Problemimmobilien in Karlsruhe

Anfrage:

  1. Hat die Stadtverwaltung einen Überblick über sog. „Schrott- und Problemimmobilien“1 in Karlsruhe?
  2. Wenn ja, um wie viele Immobilien handelt es sich und wie sind diese über das Stadtgebiet verteilt?
  3. Wenn ja, wie viele Wohnungen könnten durch Sanierungsmaßnahmen im Bereich von Schrott- und Problemimmobilien für den Karlsruher Wohnungsmarkt aktiviert werden?
  4. Welche Unterstützungsmöglichkeiten können PrivateigentümerInnen angeboten werden, um Schrott- und Problemimmobilien für Wohnraumzwecke wieder nutzbar zu machen?
  5. Welche hoheitlichen Instrumente im Umgang mit verwahrlosten Immobilien hat die Verwaltung bisher zur Aktivierung von Schrott- und Problemimmobilien eingesetzt und was ist hierzu noch in Planung?
  6. Welche strategische Positionierung hat die Stadtverwaltung zum Umgang mit verwahrlosten Immobilien? Wie könnte die Volkswohnung GmbH in eine solche strategische Positionierung eingebunden werden (z. B. Ankauf von vernachlässigten Immobilien und Sanierung für den sozialen Wohnungsmarkt)?
  7. Wie steht die Stadt Karlsruhe zur einer systematischen Erfassung von Schrott- und Problemimmobilien inkl. Handlungsmöglichkeiten?

Sachverhalt/Begründung

Verwahrloste Immobilien, häufig auch als „Schrottimmobilien“ bezeichnet, stellen auch in Karlsruhe ein Potential zur (Re-)Aktivierung von derzeit nicht genutztem Wohnraum dar. Heruntergekommene Häuser haben zudem eine negative Ausstrahlung auf Nachbargebäude und sie beeinträchtigen die Lebensqualität der Bewohner/innen.

 Auch wenn die Anzahl von Schrott- und Problemimmobilien in Karlsruhe im Vergleich zu anderen Kommunen überschaubar ist, sollte eine systematische Erfassung erfolgen und eine Gesamtstrategie zur Reaktivierung für Wohnraumnutzung erarbeitet werden.

Der Grünen Fraktion liegen Berichte über Schrott- und Problemimmobilien u. a. aus der Südweststadt, Südstadt, Innenstadt-West und Beiertheim vor. Die systematische Mobilisierung von Wohnraum in Schrott- und Problemimmobilien kann zu einem weiteren Standbein, neben der Wohnraumakquise durch Kooperation, Wohnraum und den weiteren Instrumenten der Karlsruher Wohnraumförderung werden.

Die Volkswohnung GmbH könnte unter Inanspruchnahme von Fördermitteln von Kommune und Land problematische Immobilien aufkaufen und sie nach Sanierung dem sozialen Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen.

Unterzeichnet von:

Michael Borner      Alexander Geiger

 1Schrottimmobilien: verwahrloste Immobilien, desolater baulicher Zustand, langjähriger Leerstand, ohne grundlegende Sanierung nicht nutzbar bzw. Abrissempfehlung.
Problemimmobilien: Immobilien komplett oder teilweise leerstehend, mit erkennbaren baulichen Mängeln

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 15.12.2015

Aus der Gemeinderatssitzung am 15.12.2015:

Die Schrott- und Problemimmobilien werden im Karlsruher Stadtgebiet nicht systematisch erfasst. Daher geht die Stadtverwaltung auch nicht auf die betreffenden EigentümerInnen zu, um ihnen die bestehende Fördermöglichkeit für deren Sanierung im Rahmen des städtischen Programmes Wohnraummobilisierung vorzustellen. Wir werden am Thema dran bleiben, um die an der einen oder anderen Stelle bestehenden Missstände zu beseitigen und sozialen Wohnraum zu schaffen. Wenn Euch solche leerstehenden Häuser bekannt sind, meldet Euch gern direkt bei unserem Stadtrat Michael Borner (borner@web.de)

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