Tierhandel im Zoo Karlsruhe?

Tierhandel im Zoo Karlsruhe?

Anfrage:

  1. Welche Erkenntnisse hat der Zoo Karlsruhe zum Verbleib der Hirschziegenantilopen und des Bennettkängurus, die 2008 dem Tiertransporteur Werner B. übergeben worden waren?
  2. Zu welchen Zweck wurden Werner B. die Tiere überlassen?
  3. Mit welchem Tierpark arbeitet Werner B. aktuell zusammen?
  4. Ist der Stadtverwaltung und dem Zoo Karlsruhe bekannt, dass Werner B. seit 2006 den gewerblichen Handel mit Tieren eingestellt hat?
  5. Welche Tiere (Art, Anzahl und Entgelt) wurden 2008 und 2009 TierhändlerInnen und Zoos überlassen und zu welchem Zweck?
  6. Ist dem Zoo Karlsruhe der weitere Verbleib (Nennung des Ort und Institution) dieser Tiere bekannt?
  7. Gibt es eine Geburtenkontrolle im Karlsruher Zoo?
    Wenn nein: Warum nicht?
  8. Wie geht der Zoo Karlsruhe mit "überzähligen" Tieren um, für die keine AbnehmerInnen gefunden wird?
  9. Wie stehen Stadtverwaltung und der Zoo Karlsruhe zum Ethikkodex der Weltzoovereinigung WAZA: „Die Mitglieder überzeugen sich davon, dass die Empfängerinstitution über angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für die abzugebenden Tiere verfügt und über Personal, dessen Ausbildungsstand ein Aufrechterhalten der WAZA-Maßstäbe zur Pflege und zum Wohlergehen der Tiere gewährleistet.“?

Sachverhalt/Begründung:

Medienberichten zufolge hat der Karlsruher Zoo 2008 eine Gruppe Hirschziegenantilopen und ein Bennettkänguru dem Tiertransporteur Werner B. übergeben. Zum Verbleib dieser Tiere liegen bisher offenbar keine konkreten Informationen vor. Der Tiertransporteur B. ist unter TierschützerInnen wegen seiner Kontakte zu Schlachtbetrieben in die Kritik geraten. Auch unterhält er seit 2006 keinen eigenen Tierpark mehr.

Es ist nach Meinung der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion nicht hinnehmbar, dass überzählige Zootiere über diverse TierhändlerInnen evtl. an Orte gebracht werden, wo Tierschutz keine Rolle spielt. Aus Gründen des Tierschutzes und der Imagepflege muss sich der Zoo vor der Abgabe von Tieren vergewissern, wohin die Tiere transportiert werden und was anschließend mit ihnen   geschieht.

Unterzeichnet von:

Michael Borner               Tanja Kluth

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 30.03.2010


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