In der Sitzung am 18. September hat der Karlsruher Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, Zirkusse die gefährliche Wildtiere mit sich führen, künftig nicht mehr auf Karlsruher Flächen gastieren zu lassen. In mehreren Initiativen forderte die Grüne Fraktion ein solches Verbot bereits seit dem Jahr 2010.
„Nach dem langen Vorlauf im Gemeinderat sind wir sehr erleichtert über diese Entscheidung. Nachdem die letzte Grüne Initiative in 2017 noch mehrheitlich abgelehnt wurde, hat die SPD nun einen eigenen Antrag mit dem gleichen Anliegen eingebracht. Wir begrüßen den Sinneswandel der SPD, wodurch nun eine Mehrheit erreicht wurde“, betont Stadträtin Zoe Mayer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion. „Aufgrund heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Wildtieren ist es nicht mehr vertretbar, diese im Zirkus mitzuführen und Dressuren zu zeigen.“
Die Grünen sehen durch diese Entscheidung ein positives Signal für den Tierschutz. Durch die zunehmende Anzahl an Kommunen mit einem lokalen Wildtierverbot wird Druck auf die Zirkusunternehmer ausgeübt, keine Dressurnummern mit Wildtieren mehr in ihr Programm aufzunehmen. Auch die Bundesregierung erfährt durch die zunehmende Zahl an kommunalen Verboten einen Handlungsauftrag, die veraltete und tierschutzwidrige Gesetzgebung auf Bundesebene durch ein Verbot im Tierschutzgesetz zu überarbeiten.
„Mit dieser Entscheidung schließt sich die Stadt Karlsruhe dem Beispiel von knapp 100 deutschen Kommunen an, die ein solches Wildtierverbot bereits praktizieren“, ergänzt Michael Borner, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion. „Erst in diesem Jahr hat auch die Landeshauptstadt Stuttgart im Gemeinderat für ein Verbot gestimmt. Ab Mitte kommenden Jahres werden Zirkusbetriebe mit Wildtieren dort keine Wildtiernummern mehr im Programm haben.“
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