Die Karlsruher GRÜNEN bedauern, dass der Karlsruher Weihnachtszirkus dieses Jahr wieder verstärkt auf Wildtiernummern in seinem Programm setzt. Für die Attraktivität des Zirkus mit seinen hochkarätigen artistischen Darbietungen, Musik und Tanz seien Dressurnummern mit Elefanten, Giraffen und weiteren Wildtieren absolut nicht notwendig.
„Für den diesjährigen Weihnachtszirkus wird sogar noch offensiver mit einem ‚exotischen Karussel‘ geworben, bei dem gleichzeitig 32 Wildtiere in der Manege auftreten müssen“, so Zoe Mayer, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen Gemeinderatsfraktion. „In Anbetracht der unzureichenden Haltungsbedingungen im Zirkusbetrieb kritisieren wir dieses Programm aufs Schärfste. Wildtiere haben sehr hohe Ansprüche an ihr Lebensumfeld. Ihre artspezifische Bedürfnisse können in einem wandernden Zirkusbetrieb grundsätzlich nicht erfüllt werden.“
So wirbt die Bundestierärztekammer schon seit Jahren für ein bundesweites Verbot von Wildtieren in mobilen Zirkuseinrichtungen. Sie verweist darauf, dass aufgrund heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Wildtieren ihr Mitführen und Auftreten im Zirkus aus Sicht des Tierschutzes nicht mehr vertretbar sei.
Um auf die Belange des Tierschutzes aufmerksam zu machen, werden auch in diesem Jahr am 22. Dezember ab 17.30 Uhr und am 03. Januar ab 14.00 Uhr auf dem Zirkusvorplatz friedliche Demonstrationen stattfinden, die von den GRÜNEN unterstützt werden. Anwesend sind auch die Stadträt*innen Zoe Mayer und Michael Borner.
Die GRÜNEN in Karlsruhe setzen sich seit langem gegen die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkusbetrieben ein. Ein Antrag im Karlsruher Gemeinderat für ein Verpachtungsverbot von städtischen Flächen für Zirkusbetriebe mit Wildtieren scheiterte im letzten Jahr. „Es ist jetzt an der Zeit, dass Karlsruhe dem Beispiel von Stuttgart und Heidelberg folgt und endlich für Verpachtungen von städtischen Flächen ein Wildtierverbot für Zirkusse festlegt“, so Michael Borner, ebenfalls zuständig für Tierschutz in der GRÜNEN Fraktion. „Nur wenn die Kommunen als direkt Betroffene vor Ort mutig vorangehen, wird die Bundesregierung das vom Bundesrat schon zum dritten Mal geforderte Wildtierverbot in Zirkussen endlich ins Tierschutzgesetz aufnehmen.“
„Wer Respekt gegenüber Tieren vermitteln möchte, sollte auf Wildtiernummern im Zirkus besser verzichten“, sind sich die beiden tierschutzpolitischen SprecherInnen Mayer und Borner einig. Ihr Plädoyer: „Ein fortschrittlicher Zirkus braucht keine Wildtiernummern, um zu begeistern.“
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