GRÜNE für einen fortschrittlichen Weihnachtszirkus ohne Wildtiernummer

Die Karlsruher GRÜNEN bedauern, dass der Karlsruher Weihnachtszirkus dieses Jahr wieder eine Wildtiernummer in sein Programm aufgenommen hat. Neben hochkarätigen artistischen Darbietungen, Musik und Tanz wird auch eine gemischte Raubtiernummer mit Löwen und Tigern gezeigt.

„Im Zirkusprogramm wird mit dem Versprechen geworben, eine ‚Raubtiernummer, in der Respekt vor dem Tier an erster Stelle steht‘, zu präsentieren. Diese Aussage klingt für mich zynisch in Anbetracht der Haltungsbedingungen in einem Zirkusbetrieb“, stellt Zoe Mayer, tierschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion, fest. „Löwen und Tiger sind Wildtiere mit sehr hohen Ansprüchen an ihr Lebensumfeld. Viele artspezifische Bedürfnisse können in einem Zirkusbetrieb grundsätzlich nicht erfüllt werden. Raubkatzen mit Revierflächen von mehreren Quadratkilometern müssen so im Zirkus mit 12 bis15 Quadratmeter kleinen Transportboxen und provisorischen Auslaufgehegen zurechtkommen.“

Bereits 2010 sprach sich die Bundestierärztekammer gegen das Mitführen und die Haltung von Raubkatzen im Zirkus aus. Wildtiere im Zirkus seien heute nicht mehr akzeptabel.

Um auf die Belange des Tierschutzes aufmerksam zu machen, wird auch in diesem Jahr unter dem Motto „Manege frei von Tierquälerei“ am 19. Dezember ab 14.30 Uhr auf dem Zirkusvorplatz eine friedliche Demonstration stattfinden, die von den GRÜNEN unterstützt wird.

Die GRÜNEN in Karlsruhe setzen sich seit langem gegen die Zurschaustellung von Wildtieren in Zirkusbetrieben ein. Ein erster Erfolg wurde 2010 erzielt: Die städtischen Vergabekriterien für öffentliche Plätze in Karlsruhe wurden dahingehend ergänzt, dass Zirkusunternehmen, die gemäß Zirkusleitlinien besonders ungeeignete Wildtierarten mitführen, nicht mehr für Gastspiele in Karlsruhe verpflichtet werden können. Eine aktuelle Initiative wird derzeit im Gemeinderat behandelt und zielt darauf ab, in Karlsruhe ein generelles Zurschaustellungsverbot für in ihrer Haltung sehr anspruchsvolle Wildtierarten, wie Raubkatzen, Affen oder Elefanten auf städtischen Verpachtungsflächen durchzusetzen.

„Es ist jetzt an der Zeit, dass auch Karlsruhe dem Beispiel von Heidelberg und Speyer folgt und endlich für Verpachtungen von städtischen Flächen ein Wildtierverbot für Zirkusse festlegt“, so Michael Borner, ebenfalls zuständig für Tierschutz in der GRÜNEN Fraktion. „Es darf nicht sein, dass wir beim Schutz von Wildtieren in Zirkussen das Schlusslicht bleiben.“

„Wer Respekt gegenüber Tieren vermitteln möchte, sollte auf Wildtiernummern im Zirkus besser verzichten“, sind sich die beiden tierschutzpolitischen SprecherInnen Mayer und Borner einig. Ihr Plädoyer: „Ein fortschrittlicher Zirkus braucht keine Wildtiernummern, um zu begeistern. Die Ablehnung gegenüber Wildtieren im Zirkus wird auch aktuell durch eine repräsentative Meinungsumfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF belegt, nach der zwei Drittel der Deutschen Wildtiernummern in Zirkussen schlicht als nicht mehr als zeitgemäß empfinden.“

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