Lösungsperspektiven für den Raummangel an der Grundschule am Wasserturm

Interfraktioneller Antrag zur Beratung im Gemeinderat

 

  1. Spätestens zum Schuljahr 2023/24 werden der Grundschule am Wasserturm zwei zusätzliche Container als temporäre Lösung zur Behebung des Raummangels zur Verfügung gestellt, bis eine dauerhafte Lösung gefunden wurde.
  2. Für eine dauerhafte Lösung des Raummangels werden Optionen geprüft, darunter
    • die Änderung der Schulbezirke in der Südstadt/ Südstadt Ost;
    • die Reaktivierung der Uhlandschule als zweizügige Grundschule in der Südstadt;
    • die Änderung des pädagogischen Konzepts der Grundschule am Wasserturm, um die hohe Belastung der Schüler*innen und des pädagogischen Teams zu verringern, z. B. eine Verringerung der Stundenzahl des verbindlichen Ganztags von acht auf sieben Stunden; mit Betreuung bis 17.30 Uhr im Rahmen eines freiwilligen Angebotes.
    • der Bau einer weiteren zweizügigen Grundschule im Bereich der Südstadt/Südstadt Ost.

Begründung/Sachverhalt:

Die Planung der Grundschule am Wasserturm blieb von Anfang an hinter der Schülerzahlentwicklung im neuen Stadtteil Südost zurück. Vom Regierungspräsidium nur als einzügige Grundschule genehmigt, musste bereits nach der Fertigstellung ein zusätzlicher Bau geplant werden. Er wurde für die Zweizügigkeit erstellt, obwohl zu diesem Zeitpunkt anhand der Schülerzahlentwicklung eine Dreizügigkeit prognostiziert wurde. Daran konnte auch die Änderung der Schulbezirksgrenzen nichts ändern. Für das Schuljahr 2023/24 blieben die Anmeldungen noch knapp unter dem Klassenteiler für die Dreizügigkeit. Aber wenn die Wohnbebauung entlang der Stuttgarter Straße fertiggestellt ist, muss mit drei ersten Klassen gerechnet werden.

Als zweizügige verbindliche Ganztagsgrundschule mit je acht Stunden an vier der fünf Schultage platzt die Schule aus allen Nähten. Die räumliche Enge und Lautstärke belasten die Kinder und sind ein Stressfaktor für das pädagogische Team aus Lehrkräften und Erzieher*innen, wozu noch mehrere Schulbegleiter*innen für die Inklusionskinder kommen. Ursächlich für diesen Zustand ist der Mangel an Räumen, der zu einer ständigen hohen Verdichtung der Schüler*innen führt. Eine unabhängige Überprüfung der räumlichen Situation auf der Grundlage des Qualitätsrahmens Ganztagsschule zeigte, dass der Schule 265 qm Flächen fehlen.

Die antragstellenden Fraktionen setzen sich für kurz- und längerfristige Lösungen ein. Vordringlich ist die Aufstellung der bereits von der Stadtverwaltung zugesagten zwei Container bis zum nächsten Schuljahr. Bei Gesprächen mit der Schulleitung wurden unterschiedliche Optionen diskutiert. Der Vorschlag der Schulgemeinschaft für die Reduzierung der Stundenzahl des verbindlichen Ganztags widerspricht allerdings der aktuellen Beschlusslage des Gemeinderats für die Ausgestaltung des Ganztags, auch wenn eine ergänzende freiwillige Betreuung bis 17.30 Uhr bestehen bleiben würde. Wir bitten die Stadtverwaltung um Prüfung dieser Optionen, sowie ggf. weiterer Optionen.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter, Christine Großmann, Aljoscha Löffler, Fraktion GRÜNE
Detlef Hofmann, Dirk Müller, CDU-Fraktion
Michael Zeh, Irene Moser, Sibel Uysal, SPD-Fraktion

Für die Gemeinderatssitzung am 25.04.2023 erhielten wir eine Stellungnahme, die nicht zufriedenstellend ist. Es wurde in der Sitzung die Beschaffung von Containern beschlossen; die weiteren Vorschläge aus dem Antrag sollen im Schulbeirat diskutiert werden.
Die frühe Fehlplanung von Seiten des Regierungspräsidiums wirkt sich bis heute auf die Familien in der Südstadt-Ost aus und wird wohl dauerhaft dazu führen, dass viele dortige Kinder längere Schulwege haben.

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