Nach Fertigstellung des Gotthard-Basistunnel in der Schweiz wird sich der Güterzugverkehr auf der Rheintalbahn voraussichtlich verdoppeln. Deshalb wird auch die Rheintalbahn zwischen Basel und Karlsruhe derzeit viergleisig ausgebaut. Zu den Auswirkungen dieser Zunahme des Schienenverkehrs für die Karlsruher Bevölkerung haken die GRÜNEN in einer Gemeinderatsanfrage nach.

 "Einerseits ist es gut, wenn sich durch Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene der Lkw-Verkehr verringert“, so Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach. „Andererseits kann sich die Lärmbelastung entlang der Gleise verschlimmern und umfangreichen Lärmschutz notwendig machen."

Deshalb wollen die GRÜNEN wissen, wie sich das mittelfristig erhöhte Güterzugaufkommen auf die Lärmbelastung der unterschiedlichen Stadtteile in Karlsruhe auswirken wird. Auch die sogenannte „Dammerstocker Kurve“, einen geplanten Lückenschluss der Schienenverbindung zwischen Bulach und Oberreut, haben die GRÜNEN StadträtInnen dabei im Blick. Diese Verbindung wäre notwendig, um von Norden kommende Züge aus der Pfalz ohne Richtungswechsel im Güterbahnhof direkt weiter in Richtung Süden zu führen.

"Nun fragen wir nach, ob die Dammerstocker Kurve, eine sehr alte Freihaltetrasse zwischen der L605 und dem Gewerbegebiet Großoberfeld, wirklich noch aktuell ist und ob dadurch eine zusätzliche Lärmbelastung zu erwarten wäre", so Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. "Wir wollen auch Informationen dazu, ob wirklich wesentlich mehr Güterzüge über die Bahn-Rheinbrücke fahren können, obwohl zumindest tagsüber die Strecke durch Personenzüge fast ausgelastet ist."

Außerdem fragen die GRÜNEN nach dem ebenfalls als mögliche Trassenführung der Rheintalbahn im Raum stehenden viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke nach Graben-Neudorf. "Da können wir uns schwer vorstellen, dass das wirklich machbar ist", so Honné, "weil in den dicht bebauten Orten und Gewerbegebieten an der Strecke kaum Raum für zusätzliche Gleisanlagen ist."