GRÜNE verlangen zusätzliche Luftschadstoffmessungen
In einem Antrag an den Gemeinderat fordert die GRÜNE Fraktion die Durchführung zusätzlicher Luftschadstoff-messungen. „Das landesweite Messnetz der Landes-anstalt für Umweltschutz (LUBW) reicht für eine flächendeckende Erhebung nicht aus“, ist Fraktionssprecherin Bettina Lisbach sicher. „An vielen Stellen, wo starke Luftbelastungen oder auch Grenzwertüberschreitungen zu erwarten sind, aber der-zeit nicht nachgewiesen werden können, muss zusätzlich gemessen werden. Das gilt insbesondere für Feinstaub und Stickoxide, die in Karlsruhe besonders kritisch sind.“
Für die Standorte im Westen und Nordwesten Karlsruhes, an denen enorme Zusatzbelastungen durch die im Bau befindlichen Verbrennungsanlagen von EnBW und Stora Enso im Rheinhafen prognostiziert sind, wollen die GRÜNEN außerdem Vorher-Nachher-Messungen durchführen lassen. „Nur so lässt sich wirklich nach-weisen, wie viel Dreck zusätzlich über Karlsruher herunter kommt“, sagt Stadträtin Sabine Just-Höpfinger. „Dabei müssen auch Inversionswetterlagen mit betrachtet werden. Denn die sind im Immissionsgutachten zu den beiden neuen Großemittenten nicht erfasst.“
Zur Ermittlung der besonders kritischen Luftbelastungen während Inversionswetterlagen gibt es bisher noch keine geeigneten Rechenmodelle. Daher wollen die
GRÜNEN die tatsächlichen Mehrbelastungen durch Messungen überprüfen lassen. Die LUBW bietet zu diesem Zweck temporäre Messstationen an.
„Davon muss die Stadt im Interesse ihrer BürgerInnen Gebrauch machen. Diese haben ein Recht auf Einhaltung der Luftschadstoffgrenzwerte in der Umgebungsluft“, so die beiden GRÜNEN-Politikerinnen. „Deshalb haben sie auch einen Anspruch darauf, zu erfahren, welche zusätzlichen Belastungen durch das Kohlekraftwerk der EnBW und durch den Müllofen von Stora Enso auf sie zukommen und ob dadurch mit weiteren Grenzwertüberschreitungen zu rechnen ist. Nur so bekommen wir die notwendigen Mittel an die Hand, um die Großindustrie in die Verantwortung zu nehmen und zu Nachbesserungen zu zwingen.“
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