Die Grüne Fraktion setzt sich mit einem Antrag dafür ein, dass die Stadtverwaltung ein Konzept für die aktive Förderung der ökologischen Landwirtschaft in Karlsruhe entwickelt. Damit soll erreicht werden, dass der derzeitige ökologisch bewirtschaftete Flächenanteil nicht mehr reduziert und perspektivisch ausgebaut wird. „Wo aus zwingenden Gründen eine Fläche benötigt wird, müssen Ersatzflächen für die ökologische Landwirtschaft zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme zur Verfügung gestellt werden“, fordert Stadträtin Renate Rastätter, die naturschutzpolitische Sprecherin. „Bis 2030 soll zudem der Anteil des ökologischen Landbaus sowie der ökologisch wirtschaftenden Betriebe auf mindestens 50 % erhöht werden“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Aljoscha Löffler.
Die Grünen weisen darauf hin, dass sich die Stadtverwaltung als Mitglied im Biostädtenetzwerk bereits dazu verpflichtet habe, die ökologische Landwirtschaft und den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in ihren Einrichtungen zu unterstützen.
Grundsätzlich müsse künftig verstärkt darauf geachtet werden, dass die Inanspruchnahme ökologisch bewirtschafteter Flächen für Infrastruktur- und Baumaßnahmen vermieden wird. Aktuell sei ein Bioland-Betrieb wegen der an sich positiven Fusion dreier Sportvereine an einem Standort von einem Verlust von 5 Hektar Ackerflächen betroffen. „Dabei geht es um die Existenz eines Vollerwerbsbetriebs, der als Direktvermarkter mit Hofladen unsere Region versorgt“, so Rastätter. Aljoscha Löffler ergänzt: „Wir sehen die Stadt in der Pflicht, einem Biohof entsprechende Flächen als Ersatz zur Verfügung zu stellen.“ Ein Biobetrieb könne im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft Futtermittel nicht zukaufen, sondern muss dieses auf eigenen Flächen produzieren. Deshalb müsse die Verpachtung städtischer Pachtflächen an Biobetriebe künftig auch Vorrang bekommen.
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