In einer Anfrage möchte die GRÜNE Gemeinderatsfraktion wissen, wie die Stadtverwaltung die Karlsruher Gewässer in Hinblick auf multiresistente Keime beurteilt.
In Niedersachsen wurden vor kurzem an elf untersuchten Stellen im Wasser und in Sedimenten mehrfachresistente Keime gefunden. Zu den Gewässern zählen beliebte Badestellen, Flüsse, Bäche. Die Wissenschaftler*innen der Universitäten Dresden und Gießen sehen darin den Nachweis, dass multiresistente Keime großflächig in der Umwelt angekommen seien.
Auch in Frankfurt wurden in Gewässern entsprechende Keime gefunden. Das Bundesumweltministerium sieht Handlungsbedarf, insbesondere bei Badegewässern. Generell sei eine systematische Untersuchung aller Gewässer notwendig.
„Die Berichte haben uns veranlasst, Informationen über die Belastung der Karlsruher Gewässer einzufordern“, so Verena Anlauf, gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN. „Wir möchten erfahren, ob auch in Karlsruher Gewässern eine mögliche Belastung mit multiresistenten Keimen vorliegt und ob wir hierzu weiter tätig werden müssen.“
In den Karlsruher Kläranlagen wird derzeit eine 4. Reinigungsstufe ergänzt. Die Grünen sehen dies als einen richtigen Weg, weil dadurch ein großer Teil der multiresistenten Keime entfernt werden kann, den die bisherigen Kläranlagen mit drei Reinigungsstufen nicht beseitigen können. Jedoch können auch Kläranlagen mit vier Reinigungsstufen nicht alle Keime aussondern.
„Wir möchten wissen, wie hoch der Reinigungsgrad konkret ausfällt und ob es weitere technische Möglichkeiten gibt, diesen Grad zu erhöhen“, erläutert Renate Rastätter, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN.
Die Grünen sehen bei der Bekämpfung von resistenten Keimen in erster Linie die Bundesregierung gefragt. Die industrielle Massentierhaltung und der damit verbundene Antibiotika-Einsatz muss weitestgehend reduziert werden. Ebenso muss der häufig ausufernde Antibiotika-Einsatz in der Humanmedizin zurückgefahren werden. „Schon lange ist bekannt, dass die Ursache für die Resistenzen vor allem bei der industriellen Massentierhaltung liegt. Es gibt für Mensch und Tier gesunde Alternativen der Tierhaltung, da wollen wir hin“, bekräftigen die GRÜNEN.
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