Die Grünen begrüßen es, dass die Stadtverwaltung es für notwendig hält, die derzeitigen ökologischen Wiesenflächen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge deutlich auszuweiten. „Wie uns die Stadtverwaltung auf unseren Antrag ‚Bienen schützen – Masterplan für Biodiversität‘ allerdings mitgeteilt hat, sind für die notwendigen Pflegemaßnahmen erhebliche zusätzliche Mittel erforderlich“, so Stadträtin Renate Rastätter, naturschutzpolitische Sprecherin. „Denn nur, wenn das Schnittgut nach der Mahd abgeräumt wird, entstehen besonders artenreiche Magerwiesen für unterschiedliche Insektenarten.“
Bundesweite Studien hätten mittlerweile nachgewiesen, dass den Städten mit ihren naturnahen Grünflächen eine immer wichtigere Rolle für den Erhalt von Bestäuberinsektenarten zukommt. „Zwar können wir den durch den Pestizideinsatz in der industriellen Landwirtschaft verursachten dramatischen Insektenverlust damit nicht ausgleichen“, erläutert Fraktionsvorsitzender Johannes Honné, „aber wir können zumindest einen Beitrag zum Erhalt der Arten leisten.“
Die Grünen wollen deshalb von der Stadtverwaltung erfahren, wie sich der öffentliche Grünflächenanteil an der Gesamtfläche der Stadt zusammensetzt und wie hoch der derzeitige Anteil artenreicher Blumenwiesen ist. „Um zu klären, welcher zusätzliche Betrag in den Haushalt eingestellt werden muss, brauchen wir zusätzliche Informationen: Wir bitten die Stadtverwaltung um Mitteilung, in welcher Größenordnung eine Ausweitung dieser für die Natur wertvollen Wiesenflächen infrage kommt und in welcher Höhe Mehrkosten durch die Abfuhr des Mähgutes entstehen würden“, so Rastätter und Honné.
Die Grünen weisen darauf hin, dass in den letzten Jahrzehnten in Karlsruhe bereits schrittweise mit der Umstellung auf eine naturnähere Grünpflege begonnen wurde. Heute sei unvorstellbar, dass im Jahr 1976 noch 76 % der Grünflächen zwischen acht- und zwölfmal pro Saison gemäht wurden. „Heute sind es nur noch 5 % der Flächen, die so intensiv gemäht werden. Wir sind also schon ein gutes Stück vorangekommen“, so Honné und Rastätter, „und sollten diesen Weg jetzt konsequent fortsetzen.“
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