Die GRÜNEN freuen sich darüber, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Karlsruhe in den nächsten Jahren stabil bleibt und tendenziell weiter anwachsen wird. Sie teilen die Einschätzung der Stadtverwaltung, dass aufgrund dieser positiven Entwicklung das schulische Angebot der weiterführenden Schulen ausgebaut werden muss.
Den Vorschlag der Stadtverwaltung, zusätzlich zu den acht bestehenden Realschulen eine neue zweizügige Realschule einzurichten, sehen die GRÜNEN allerdings kritisch. „Die bestehenden Realschulen sind – ebenso wie die vier Karlsruher Gemeinschaftsschulen – vollständig ausgelastet“, so Renate Rastätter, die schulpolitische Sprecherin der Fraktion. „Deshalb halten wir es für sinnvoll, jeweils eine der bestehenden zweizügigen Realschulen und Gemeinschaftsschulen um einen Zug zu erweitern.“ Derzeit sind drei der acht Realschulen und zwei der vier Gemeinschaftsschulen nur zweizügig.
Für die GRÜNEN ist eine Erweiterung zweizügiger Schulen vor allem aus pädagogischen Gründen gegenüber der Einrichtung einer neuen Schule vorzuziehen. „Dreizügige Realschulen und Gemeinschaftsschulen können die in den Bildungsplänen vorgesehenen Fächerprofile besser umsetzen und können vielfältigere erweiterte Bildungsangebote machen“, so Stadtrat Ekkehard Hodapp, ebenfalls Mitglied im Schulbeirat. In finanzieller Hinsicht erwarten die GRÜNEN zudem Synergie- und Einspareffekte. „Die Infrastruktur einer neuen Schule kostet dauerhaft mehr Geld als die Erweiterung bestehender Schulen“, so Rastätter und Hodapp. „In Zeiten knapper Kassen steht damit mehr Geld für Qualitätsverbesserungen zur Verfügung.“
Mit ihrem Antrag fordern die GRÜNEN auch ein externes Schulentwicklungsgutachten. Die Stadtverwaltung hatte 2009 wegen der rückläufigen Anmeldezahlen an den Haupt- und Werkrealschulen ein solches Gutachten eingeholt. Es war in den Folgejahren Grundlage für die bedarfsgerechte und stadtweite Bündelung von Werkrealschulstandorten. „Da wir seit 2011 sogar vier weiterführende Schularten in Karlsruhe haben, wäre ein neues Gutachten hilfreich für die Schulentwicklungsplanung der weiterführenden Schularten in Richtung des Zweisäulenmodells aus Gemeinschaftsschulen und Gymnasium“, so die beiden StadträtInnen.
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