In ihrem Antrag fordert die Grüne Gemeinderatsfraktion von der Verwaltung eine bessere Unterstützung für bedürftige Alleinerziehende und ihre Kinder. Eine erste Analyse zur Lebenslage der betroffenen Menschen soll Aufschluss zu den erforderlichen Maßnahmen geben.
„In Karlsruhe sind ca. 2.000 Alleinerziehende mit ihren Kindern auf staatliche Unterstützung angewiesen. Die Ursachen für den Transferleistungsbezug sind vielschichtig“, so die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Verena Anlauf. „So können zum Beispiel unzureichend flexible Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder und eine daraus folgende Erwerbslosigkeit oft zu finanziellen Problemen führen. Kommt noch eine hohe Miete für die Wohnung dazu, ist schnell die Grenze zur Armut überschritten.“
„Wir begrüßen, dass die Stadtverwaltung für ihre Analyse das Wissen der damit befassten Fachleute im Armutsbericht der Stadt bündeln will. Das ist ein erster wichtiger Schritt“, so Anlauf weiter. „Aus der Analyse müssen aber auch Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden. Die von uns geforderte ämterübergreifende Arbeitsgruppe sollte Handlungsschritte aufzeigen, die sich auch kurz- und mittelfristig umsetzen lassen. Wir wollen die seit Jahren konstante Anzahl von bedürftigen Alleinerziehenden und ihren Kindern möglichst bald ver-ringern.“
„Im Dezember 2010 wurden vom Karlsruher Gemeinderat die Leitlinien gegen Kinderarmut beschlossen. Als Ziel der Leitlinien wird nicht nur die Bekämpfung der Folgen von Armut benannt, sondern eine dauerhafte Veränderung der Verhältnisse, die zu Armut führen“, so Stadtrat Michael Borner, Mitglied im Sozialausschuss der Stadt Karlsruhe. „Die Stadt sollte in den Bereichen, auf die sie Einfluss nehmen kann, auch handeln, um Armut erst gar nicht entstehen zu lassen oder zu lindern.“
„Kinder allein zu erziehen, darf kein Armutsrisiko sein. In diesem Sinne erwarten wir, dass die Stadt neben den bestehenden guten Angeboten wie z.B. dem Karlsruher Pass und dem Kinderpass, weiterhin daran arbeitet, dem Ziel der Leitlinien gegen Kinderarmut zu entsprechen“, so Anlauf und Borner.
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