Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion war vor Ort in Mühlburg, um sich über aktuelle Projekte und Aktivitäten im Stadtteil zu informieren.

Erste Station war das Griesbachhaus, eine Außenstelle der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, in der seit Sommer letzten Jahres etwa 70 Menschen für jeweils sechs bis acht Wochen untergebracht sind. Das Mühlburger Flüchtlingsnetzwerk kümmert sich ehrenamtlich um die Gäste des Griesbachhauses.

Christa Caspari und weitere Aktive des Netzwerks berichteten von vielfältigen Angeboten wie dem Sprachunterricht für Kinder und Erwachsene, einer Teestube und einem Kleiderbasar. „Wir sind sehr beeindruckt von diesem Beispiel gelebter Willkommenskultur“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach, „denn es ist uns wichtig, dass nicht nur gut ausgebildete Fachkräfte in Karlsruhe freundlich empfangen werden, sondern dass auch Menschen offen aufgenommen und unterstützt werden, die aus humanitären Gründen bei uns sind.“ Die GRÜNE Fraktion hofft, dass Initiativen wie in Mühlburg auch in anderen Stadtteilen mit dezentralen Flüchtlingsunterkünften Schule machen und wird sich für eine angemessene Unterstützung der Netzwerkarbeit durch die Stadt einsetzen.

In der Weinbrennerstraße informierten sich die StadträtInnen über die dort geplante Stadtteilbibliothek und das Bürgerzentrum. „Die Zusammenlegung von Stadtteilbibliothek und Bürgerzentrum in einem Gebäude bietet große Chancen für Mühlburg“, erläutert Dr. Ute Leidig, stellvertretende Sprecherin der GRÜNEN Fraktion. „Das Zusammenleben im Stadtteil und der lebendige Austausch zwischen unterschiedlichen Personen und Gruppen wird damit nachhaltig gefördert werden. Deshalb hatten wir uns in den Gremien sehr für diese Lösung eingesetzt.“ Auch erleichterten die zentrale, ebenerdige Lage in der Weinbrenner Straße, die Barrierefreiheit des neuen Gebäudes und die gute Erschließung durch öffentliche Verkehrsmittel den Zugang zu den Einrichtungen, vor allem für Familien und ältere Bürgerinnen und Bürger.

Laut Andrea Krieg, Leiterin der Stadtbibliothek, wird die neue Bibliothek in Mühlburg etwa doppelt so viel Nutzfläche wie bisher umfassen. Damit werde sowohl den steigenden Besucherzahlen Rechnung getragen als auch eine große Attraktivitätssteigerung für die Präsentations- und Aufenthaltsflächen erreicht.

Auch Erhard Caspari, Vorsitzender des Trägervereins für das Bürgerzentrum, zeigte sich begeistert von der zukünftig vergrößerten Fläche, die der großen Nachfrage im Bürgerzentrum entgegen komme. Dabei betonte er, dass es sich bei den meisten Treffen und Veranstaltungen im Stadtteilzentrum um Kurse, Fortbildungen und ruhige Treffen handele, die außerhalb des Gebäudes keine Lärmbelastung verursachten.

Schließlich verschaffte sich die Fraktion an der Rheinstraße in Nähe des Entenfangs einen Eindruck von der geplanten Umgestaltung des Straßenraums. Dieser wird zu einer deutlich erhöhten Sicherheit für erInnen und einer Verbesserung der Aufenthalts-qualität auch für FußgängerInnen führen. Dr. Jan Riel vom Stadtplanungsamt versicherte auf Nachfrage des Bürgervereins-vorsitzenden Massimo Ferrini, dass die Funktionsfähigkeit der Straße durch die Umgestaltung nicht beeinträchtigt werde und dass nur sehr wenige Parkplätze wegfielen.

Die GRÜNEN StadträtInnen zeigten sich beeindruckt von den vielen positiven Entwicklungen, die im Rahmen des Soziale-Stadt-Prozesses in Mühlburg angestoßen werden konnten. Besonders bemerkenswert sei das große bürgerschaftliche Engagement, das sich daraus entwickelt habe und im Stadtteil nachhaltig Wirkung zeige. Jetzt gelte es, möglichst schnell weitere Stadtteilentwicklungsprojekte in Karlsruhe anzustoßen und die hierfür notwendigen Fördermittel zu erlangen.