Zukunft der Gasversorgung in Karlsruhe

CDU-Fraktion reicht Fragenkatalog ein

„Wenn das Gasnetz in Deutschland bis 2045 aufgelöst werden soll, wollen wir heute schon wissen, was das für Konsequenzen hat“, eröffnet Stadtrat Dr. Thomas Müller und bezieht sich auf die jüngste CDU-Anfrage im Gemeinderat. „Auf Karlsruhe zugeschnitten, haben wir der Stadtverwaltung deswegen einen Fragenkatalog zugesendet. Im Kern wollen wir in Erfahrung bringen, wie viele Haushalte und Unternehmen von der Netzauflösung betroffen sind. Außerdem wollen wir wissen, auf welche Einnahmen die Stadt und die Karlsruher Stadtwerke zukünftig verzichten müssen.“

„Anlass unserer Anfrage ist eine Aussage des GRÜNEN Bundeswirtschaftsministeriums. Demzufolge wurden bereits alle Stadtwerke in Deutschland schriftlich dazu aufgefordert, ab sofort mit dem Rückbau der Gas-Infrastruktur zu beginnen“, ergänzt Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann kopfschüttelnd. „Diese Nachricht ist katastrophal. Nach wie vor sind viele Karlsruherinnen und Karlsruher auf das Heizen mit Gas angewiesen. Wie sie ihre Wohnung künftig beheizen sollen und wer für die teure Umrüstung aufkommt, wissen wohl selbst die GRÜNEN nicht. Unklar ist auch, wie viele Arbeitsplätze in Karlsruhe dadurch aktiv gefährdet werden. In Zeiten unsicherer Energieversorgung und rasant steigender Verbraucherpreise ist die Anweisung zum Rückbau der Gas-Infrastruktur ein fatales Signal. Kurzum: es ist ein Paradebeispiel für puren Aktionismus, ohne dass sich die GRÜNEN über die Folgen im Klaren sind.“

„Die Anweisung ist noch aus einem weiteren Grund dringend zu hinterfragen. Karlsruhe ist einer der führenden Standorte der Wasserstoffforschung in Deutschland. Durch den Rückbau der Gas-Infrastruktur verzichten wir auch auf die Möglichkeit, Energieträger wie gespeicherten Wasserstoff zielgenau zu transportieren. Das gleiche gilt für Biogas oder synthetisches Methan, die ebenfalls zur Dekarbonisierung des Energiesystems beitragen können. Diese Energieträger weisen in die Zukunft – der vorschnelle Verzicht auf die vorhandene Infrastruktur tut es nicht“, so Dr. Müller abschließend.