Viele Fragezeichen nach grünem KfW-Förderstopp

CDU-Fraktion erkundigt sich nach den Folgen für kommunales Bauen

„Das mussten so manche Bauherrinnen und Bauherren erst einmal verdauen“, eröffnet Stadtrat Tilman Pfannkuch. „Von jetzt auf gleich hat das grüne Bundeswirtschaftsministerium sämtliche KfW-Fördergelder für energetisches Bauen und Sanieren zusammengestrichen. Zwar wäre die Förderung der KfW-Effizienzklasse 55 Ende Januar ohnehin eingestellt worden. Brisant am sofortigen Förderstopp ist jedoch, dass auch bereits eingegangene, aber noch nicht bewilligte Anträge vorläufig zurückgestellt wurden. Das ist ein fatales Signal für den Klimaschutz, wenn die selbsternannte Klimaregierung energetisches Bauen und Sanieren unattraktiv macht. Während die Häuslebauer also zu teuren Nachverhandlungen mit ihren Banken gezwungen werden, malen wir uns als CDU-Fraktion schon die Folgen für ganz Karlsruhe aus.“

„Ein konkretes Beispiel ist etwa das Bauvorhaben an der Kolberger Straße in der Waldstadt“, meint Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann. „Hier sollen 80 Wohneinheiten und 35 Wohnheimplätze nach KfW-Effizienzklasse 55 entstehen. Bei einer durchschnittlichen Förderung von 18.000 Euro pro Wohneinheit entstehen mit einem Schlag Mehrkosten in Höhe von mehr als 1,5 Millionen Euro. Dass die späteren Bewohnerinnen und Bewohner den grünen Förderstopp durch höhere Mieten ausbaden müssen, ist nicht unwahrscheinlich.“

„Der Förderstopp hinterlässt viele Fragezeichen. Daher haben wir im Gemeinderat eine Anfrage eingebracht und erkundigen uns nach den Folgen für das energetische Bauen und Sanieren in Karlsruhe. Konkret fragen wir, bei welchen Bau- und Sanierungsvorhaben die Stadtverwaltung Mehrkosten und Bauzeitverzögerungen erwartet. Können etwa Bauvorhaben der Stadt oder der VOLKSWOHNUNG nicht weitergeführt werden? Außerdem wollen wir wissen, mit welcher Summe der finanzielle Ausfall für öffentliche und private Bauträger im Stadtgebiet beziffert wird. Diese und weitere Fragen haben wir an die Stadtverwaltung gerichtet und hoffen, dass das Ausmaß des grünen Förderstopps so gering wie möglich ausfällt“, so Pfannkuch abschließend.