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Unfallhäufungspunkte identifizieren – Radverkehr schützen

Antrag

Die CDU-Gemeinderatsfraktion Karlsruhe beantragt:

  1. Die Stadtverwaltung identifiziert Unfallhäufungspunkte mit Fahrrad-Beteiligung.
  2. Weiterhin schlägt die Stadtverwaltung an diesen Orten Maßnahmen vor, wie zum Beispiel die rote Einfärbung und Beschichtung von Konfliktstellen und wegen, um die Sicherheit für den Radverkehr auch präventiv zu erhöhen.
  3. Zusätzlich stellt die Stadtverwaltung dar, welche finanziellen Mittel dafür aufgewendet werden müssen, und prüft, ob diesbezüglich Förderprogramme genutzt werden können.
Sachverhalt/Begründung

Laut Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Karlsruhe ereigneten sich zwischen 2018 und 2021 mehr als 2.500 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung. Rund 2.200 Radfahrerinnen und Radfahrer trugen in diesem Zeitraum Verletzungen davon, mehr als 300 verletzten sich schwer. Im Unterschied zu Unfällen mit Personenkraftwagen, bei denen sich 24 Prozent aller Beteiligten verletzen, sind es bei Unfällen mit Fahrradbeteiligung mehr als 85 Prozent. Der hohe Verletzungsanteil ist darauf zurückzuführen, dass Radfahrer stürzen oder beim Unfall prinzipiell schlechter geschützt sind als zum Beispiel Autofahrer in ihren Karosserien. Insofern sind Radfahrer einem höheren Risiko ausgesetzt, sich zu verletzen.

Der Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder lokalisiert unter anderem Unfälle mit Fahrradbeteiligung und weist Häufigkeiten aus. Demzufolge gab es 2021 mindestens 14 Orte in Karlsruhe, an denen es zu Häufungen von bis zu 15 Unfällen kam. Dazu zählen zum Beispiel die Hans-Thoma-Straße mit der Bismarck- und Moltkestraße, sowie die Zufahrtsstraßen rund um das Durlacher Tor in Richtung Haid-und-Neu-Straße.

Insofern beantragen wir, dass die Stadtverwaltung Unfallhäufungsstellen regelmäßig und noch konsequenter identifiziert sowie Möglichkeiten vorstellt, um Radverkehrsanlagen sicherer zu gestalten. Diesbezüglich regen wir an, Radverkehrsanlagen an den entsprechenden Konfliktstellen wie zum Beispiel an Knotenpunkten, Fahrradweichen, Zweirichtungsradwegen, Einmündungen usw. durch rote Bodenmarkierungen zu ergänzen. Diese Vorgehensweise schlägt unter anderem das baden-württembergische Verkehrsministerium in seinen „Musterlösungen für Radverkehrsanlagen in Baden-Württemberg“ vor, die sich wiederum an den bundesweit anerkannten „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen orientieren. Da rote Einfärbungen oder linienhafte Kennzeichnungen für den Radverkehr keine Straßenmarkierung gemäß Straßenverkehrsordnung darstellen, fallen sie auch nicht in den Geltungsbereich der „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Markierungen auf Straßen“. Dies gibt der Stadtverwaltung die planerische Freiheit, die Markierungen auch präventiv anzubringen, bevor ein Knotenpunkt zum Unfallhäufungspunkt wird.

Für uns als CDU-Fraktion ist ein Höchstmaß an Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer unverhandelbar. Jeder Unfall ist unserer Ansicht nach einer zu viel. Daher sprechen wir uns ganz im Sinne der „Vision Zero“ für das Ziel aus, die Zahl von Verkehrstoten und Schwerverletzten in Karlsruhe durch präventive Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren.

Unterzeichnet von:
Stadtrat Detlef Hofmann
Stadtrat Tilman Pfannkuch
Stadträtin Dr. Rahsan Dogan
sowie CDU-Gemeinderatsfraktion