Kein Essen für die Tonne!

CDU-Fraktion will versuchen, die Lebensmittelverschwendung zu verringern

„Mit unserem Antrag wollen wir auf die zunehmende Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam machen und Auswege aufzeigen“, eröffnet Stadträtin Bettina Meier-Augenstein. „Denn die Ausgangslage ist verheerend. 2019 wurden deutschlandweit 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Bildlich gesprochen, entspricht das einem Fuhrpark von ziemlich genau einer Million Linienbusse. Besonders bedenklich ist zudem, dass mehr als die Hälfte der Lebensmittelabfälle vermeidbar gewesen wäre. Die Verschwendung an sich ist bereits schlimm genug. Es kommt jedoch noch hinzu, dass die Zahl der Karlsruherinnen und Karlsruher, die auf den Besuch von Tafeln und auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, im Moment sprunghaft anwächst. Ungeachtet dessen treibt derzeit auch die Inflation die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe. Das stellt immer mehr Menschen vor existentielle Probleme.“

„Die Verschwendung geht vor allem darauf zurück, dass zu viel eingekauft oder zu viel zu Speisen verarbeitet wurde, die gar nicht vollends gegessen werden können“, stellt Fraktionsvorsitzender Detlef Hofmann fest. „Manchmal kommt es auch vor, dass Lebensmittel falsch gelagert und vergessen werden, wodurch sie verderben und schließlich weggeworfen werden müssen. Davon dürfte auch die Stadt Karlsruhe in sämtlichen Bereichen betroffen sein, zum Beispiel im Rathaus oder in ihren Beteiligungsgesellschaften. Hier wollen wir nachhaken und haben die Stadtverwaltung beauftragt, darzulegen, in welchen Bereichen wie viele Lebensmittelabfälle entstehen und welche davon vermeidbar gewesen wären.“

„Innovative Auswege bieten Start-ups, wie zum Beispiel das junge Schweizer Unternehmen KITRO, das Abfälle durch intelligente Sonden genau da erfasst, misst und analysiert, wo sie anfallen. Durch den Scan von Lebensmittelabfällen kann ermittelt werden, was zu viel eingekauft wurde. Automatisch erhalten die zuständigen Stellen daraufhin Empfehlungen, wo und in welchem Umfang beim Einkauf gespart werden kann. Das verringert die Abfallberge und wirkt sich positiv auf die Finanzen aus. Wenn es uns gelingt, die Lebensmittelverschwendung zu verringern, kann dadurch nicht zuletzt auch klimaschädliches CO2 eingespart werden. In unserer Initiative beantragen wir daher auch die Prüfung, wie die Stadtverwaltung den Einsatz solcher Innovationen in den städtischen Kantinen und Mensen einschätzt“, so Meier-Augenstein abschließend.