Für einen kreativen Denkmalschutz

CDU-Fraktion appelliert an den Oberbürgermeister

„In Karlsruhe gibt es zu wenig Wohnungen. Das verwundert niemanden, der sich schon einmal auf die Suche nach einer Mietwohnung oder nach Eigentum gemacht hat“, meint Stadtrat und Mitglied des Planungsausschusses, Dirk Müller. „Eine Stellschraube, an der wir drehen könnten, um auf die Wohnungsknappheit zu reagieren, sehen wir in denkmalgeschützten Wohngebäuden. Davon hat die Stadt mit insgesamt 4.156 Wohngebäuden eine ganze Menge. Anders ausgedrückt: mehr als jedes zehnte Wohngebäude in Karlsruhe steht unter Denkmalschutz.“

„Die Kernfrage ist, wie sich diese denkmalgeschützten Gebäude auch unter energetischen Gesichtspunkten so sanieren lassen, dass sie von den Karlsruherinnen und Karlsruhern bezogen werden können. Hierbei benötigen die Bauherren Hilfestellung, zumal das Bauvorhaben zumeist nicht an ihrem unbedingten Willen scheitert, sondern oftmals an denkmalschutzrechtlichen Vorgaben. Hierbei nehmen wir die Denkmalschutzbehörde in den Blick“, ergänzt Stadträtin und ebenfalls Mitglied des Planungsausschusses, Karin Wiedemann. „Die Denkmalschutzbehörde entscheidet nicht nur über baurechtliche Fragen, sondern übt auch eine Beratungsfunktion für Bauherren aus. Auf diese Funktion wollen wir stärker hinweisen. Wenn sich alle Beteiligten nämlich nicht über das Für und Wider einer energetischen Sanierungs- oder Baumaßnahme einigen können, geht die Bautätigkeit am Ende zurück, und das Potential von zukunftsfähigem Wohnraum bleibt ungenutzt. Damit dürfte in Karlsruhe wohl niemandem geholfen sein.“

Müller konkretisiert: „Aus diesem Grund haben wir uns in einem Brief an den Oberbürgermeister gerichtet. Darin regen wir an, dass er die Denkmalschutzbehörde stärker für die Belange der Bauherren sensibilisieren könnte. Wir denken hierbei etwa an konstruktive Lösungsvorschläge, die den Bauherren präsentiert werden könnten, wenn ihr eigener Vorschlag ursprünglich abgelehnt worden ist. Grundsätzlich wollen wir ein konstruktives und lösungsorientiertes Miteinander, damit Wohnraum in Karlsruhe geschaffen wird und nicht ungenutzt bleibt. Ein kreativer Denkmalschutz ist dabei für uns ein wichtiger Faktor.“