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CDU-Fraktion kristisiert Mahd im Burgau-Schilf

PRESSEMITTEILUNG

Karlsruhe, den 29.08.2018

„Haben wir eine ‚Grüne Stadt Karlsruhe‘? Angesichts der Mahd im Schutzgebiet Burgau bin ich da derzeit skeptisch“, äußert sich Fraktionsvorsitzender Tilman Pfannkuch kritisch. Anlass für seine Anmerkung ist die Berichterstattung der BNN, die über eine Mahd im Burgau-Schilf geschrieben hat. Dabei wurden Schneisen in das Schilf geschlagen, um Jägern ein besseres Schussfeld auf eine Rotte Wildschweine zu geben, die sich derzeit im Schilf aufhält. Brisant dabei, das Schilf dient als Nistplatz für störungsempfindliche Vogelarten.

„Der Erhalt der Artenvielfalt ist ein erklärtes Ziel der Initiative ‚Meine Grüne Stadt Karlsruhe‘“, erklärt Pfannkuch. „Mit diesem Ziel vor Augen kann man doch nicht wie die sprichwörtliche ‚Axt im Walde‘ ein so empfindliches Biotop und Brutgebiet stören. Besonders wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Maßnahmen von Jägern und Naturschützern als ungeeignet erachtet werden.“

Ursula Jäger, Vorsitzende des AK Tierschutzes der CDU Karlsruhe-Stadt, ergänzt: „Regelmäßig werden wir Bürger beschwichtigt, dass der Naturschutz wichtig ist, dass er Chefsache ist. Aber davon kann offensichtlich nicht die Rede sein, wenn Brutreviere abgemäht werden. Es ist hinreichend bekannt, dass das Burgau-Schilf Nistplätze für störungsempfindliche Vogelarten bietet, die sogar auf EU-Ebene geschützt sind. Wildschweine hin oder her, aber das hätte man besser lösen müssen.“

Pfannkuch betont, dass er durchaus Verständnis hat für Mäharbeiten an Straßen, wenn zum Beispiel die Einsehbarkeit von Kreuzungen oder Überwegen gefährdet sei. Jedoch müsse man in Landschaftsschutzgebieten etwas differenzierter an die Sache herantreten, um weniger eingreifende und sinnvollere Maßnahmen zu finden.