CDU-Fraktion fragt nach Auswirkungen der neuen Erdbebennorm auf Karlsruher Bauvorhaben

Geothermievorhaben betroffen?

Angesichts der anstehenden Neubewertung des Erdbebenrisikos für Karlsruhe fragt die CDU-Fraktion nach den Folgen für die städtischen Neubau- und Umbauvorhaben. Eine entsprechende Anfrage hat sie an die Stadtverwaltung gerichtet. Fraktionsvorsitzender Tilman Pfannkuch erklärt: „Ein höheres Erdbebenrisiko geht mit höheren Auflagen für Neubauten oder Umbaumaßnahmen einher. Wird also die Sanierung der Stadthalle noch teurer? Wie entwickeln sich die Kosten für den Umbau des Staatstheaters? Der Gemeinderat muss darüber in Kenntnis gesetzt werden.“

Dringenden Klärungsbedarf sieht die CDU-Fraktion zudem hinsichtlich des Geothermievorhabens in Neureut. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Detlef Hofmann, selbst aus Neureut, hält fest: „Nach jetzigem Stand soll Neureut von der Risikostufe 1 in die höchste Risikostufe 3 eingeteilt werden. Natürlich wollen wir da wissen, ob auch das Gefahrenrisiko der Nutzung von Geothermie in Neureut anders bewertet werden muss.“

Aufklärung will die CDU-Fraktion ebenfalls hinsichtlich der Folgen der Risikoneubewertung für die einzelnen Stadtteile erhalten. Karlsruhe erstrecke sich vom flachen Rheingebiet bis hin zu den Hügeln der Bergdörfer, so Tilman Pfannkuch. Es müsse geklärt werden, ob in den einzelnen Stadtteilen zukünftig noch die gleichen oder unterschiedliche Vorschriften gelten würden.

Das Risiko für die einzelnen Gebiete in Baden-Württemberg, von einem Erdbeben betroffen zu sein, wird vom Deutschen Geoforschungszentrum neu bewertet. Eine entsprechende Einstufung wurde im Jahr 2018 als Entwurf vorgelegt. Derzeit wird sie vom Deutschen Institut für Normung geprüft.